Gesunde Ernährung

Gute Lebensmittel sind oft nur einen Mausklick entfernt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht im Zusammenhang mit Übergewicht von einer globalen Epidemie. Nicht nur Fast Food verursacht eine kugelrunde und kranke Gesellschaft. Auch im Supermarkt stimmt etwas nicht.

Laut Bundesministerium für Gesundheit gibt es in der BRD 37 Millionen übergewichtige Erwachsene und etwa 2 Millionen Kinder mit Übergewicht. Daraus resultieren die unterschiedlichsten Krankheiten mit enormen Folgen für die sozialen Sicherungssysteme. Aufgrund ernährungsbedingter Krankheiten entstehen jährlich Kosten in Höhe von 70. Mrd. Euro.

Die Kombination aus einseitiger Ernährung und mangelnder Bewegung ist die beste Voraussetzung, um übergewichtig und krank zu werden. Mit Sicherheit handeln betroffene Personen eigenverantwortlich, doch hier stellt sich die Frage, inwieweit der Einzelne wirklich Einfluss auf die gesunde Ernährung hat. Sisyphos hatte mit seinem Felsblock weniger zu kämpfen, als so mancher Verbraucher in einem modernen Supermarkt.

Sisyphos im Supermarkt

Ähnlich wie Sisyphos seinen Felsblock pausenlos den Berg hinauf schob, drehen und wenden täglich Millionen von Menschen Lebensmittelverpackungen in den Supermärkten. Sie suchen nach Hinweisen über Inhaltsstoffe und nach Nährwertangaben. Doch wie viel Fachwissen braucht der Verbraucher, um Lebensmittel für gut und gesund befinden zu können? Wie ausreichend sind die Angaben der Lebensmittelindustrie? Warum wird die Kennzeichnung von Lebensmitteln nicht durch eine Ampel vereinfacht?

Auch haben sich Union und FDP in ihrem Koalitionsvertrag nicht für eine Nährwert-Ampel ausgesprochen, wie es sie seit einiger Zeit in Großbritannien gibt. Dem Verbraucher bleibt somit nichts anderes übrig, als sich eigenständig über Produkte zu informieren, die er zu kaufen beabsichtigt. Bei dem riesigen Lebensmittelangebot in deutschen Supermärkten ist dies ein kaum zu bewältigendes Vorhaben.

Außerpolitisches Engagement

Fehlentwicklungen und Untransparenz in der Lebensmittelindustrie können durch die Politik allein nicht gelöst werden. Die Verflechtung von Wirtschaft, Lobbygruppen und Politik ist zu eng, so dass Politik immer nur Kompromisse zwischen verschiedenen Gruppen aushandeln kann. Aus diesem Grund sind politische Vorstöße auch immer so zaghaft.

Nicht so zaghaft sind engagierte Bürger sowie Nicht-Staatliche Organisationen (NGO – Non-Governmental Organization), die sich solcher Missstände annehmen und sie öffentlich anprangern. Genau diese Form westlicher Zivilgesellschaft treibt Gesellschaften voran und lässt diese immer lebenswerter werden.

Im Lebensmittelbereich ist die NGO FoodWatch die erste Adresse, die ein Verbraucher aufsuchen kann, um sich über bestimmte Lebensmittel zu informieren. FoodWatch ist eine unabhängige Organisation, die sich über Spenden finanziert und somit frei von wirtschaftlichen Interessen ist.
Der Schritt hin zu einem gesünderen Leben ist oft nur einen Mausklick entfernt.

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