Nachwuchs in der Familie

Du bekommst ein Geschwisterchen!

Wie reagiert das ältere Kind, wenn sich Nachwuchs ankündigt? Viele Kinder reagieren am Anfang mit Freude und Stolz, der sich schnell in Eifersucht und Wut umwandeln kann.

Das erst geborene Kind hat zunächst Mühe damit, die neue Situation zu verarbeiten. Deshalb fällt es häufig in ein Baby-Verhalten zurück, das sich in Bauchschmerzen, Bettnässen, gestillt-werden-wollen oder Schnullernuckeln äußern kann. Der Erstgeborene hat jahrelang die ungeteilte Aufmerksamkeit und Zeit der Eltern genossen und muss jetzt lernen zu teilen. Es dreht sich nun nicht mehr alles um ihn. Häufig löst diese Umstellung ein aggressives Verhalten der Älteren aus.

Sie wollen, dass alles wieder wie früher ist, bevor sie ihre Eltern mit einem Bruder oder einer Schwester teilen mussten. Um solch ein Verhalten zu verhindern, sollte das erste Kind auf die Ankunft eines Geschwisterkindes rechtzeitig vorbereitet werden.

Es ist wichtig, dass die Eltern das Kind an der Schwangerschaft teilhaben lassen. Sei es durch das gemeinsam Einrichten des Babyzimmers, indem Sie es zu Ultraschalluntersuchungen mitnehmen oder sie mit Ihrem Kind Bücher lesen, die ihm Schwangerschaft und Geburt verständlich machen.

Das Kind sollte sich auch nach der Geburt des Babys mit einbezogen fühlen. Lassen Sie es Mithelfen beim Wickeln oder andere kleinere Aufgaben selbst erledigen. Es fühlt sich dadurch gebraucht und übernimmt Verantwortung. Die Mithilfe bei der Pflege des Babys stärkt das Selbstbewusstsein des Älteren und kann die Geschwisterbindung festigen.

Geschwisterrivalität

Der Kampf um die Zuneigung der Eltern sollte durch diese nicht noch gefördert werden, indem sie eines der Kinder bevorzugen, benachteiligen oder die Kinder miteinander vergleichen. Um eine Geschwisterrivalität zu vermeiden, ist es ratsam, alle Kinder gleich für ihre individuellen Stärken zu loben und allen die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Aus diesem Grund tut es den Kindern gut, wenn die Elternteile mit jedem Kind mal etwas alleine unternehmen und ihnen sagen, dass sie alle Kinder gleich lieb haben. Die Verwandten können die Eltern unterstützten, indem sie auch dem Erstgeborenen die nötige Aufmerksamkeit schenken.

Je größer der Altersunterschied, desto geringer ist die Rivalität unter Geschwistern, da der Kontakt zu Gleichaltrigen und die nicht mehr so große Abhängigkeit zu den Eltern die Angst um den Verlust der elterlichen Zuneigung abschwächen.

Eine gesunde Rivalität schadet den Kindern nicht. Sie lernen Kompromisse zu schließen, sich durchzusetzen und sich zu entschuldigen. So erkennen sie ihre eigenen Grenzen und lernen, wie weit sie bei anderen Menschen gehen können.

Die Eltern sollten den Kindern die Möglichkeit geben, den angefangenen Streit auch selber wieder zu beenden, indem die sie sich möglichst aus allen Streitereien der Kinder heraus halten. Was nicht bedeutet, dass die Kinder alle Auseinandersetzung ohne elterliche Unterstützung lösen können.

Sie sollten auf jeden Fall in den Streit eingreifen, wenn die Situation eskaliert. Wenn eines der Kinder das andere vor den Eltern provoziert und wenn das jüngere Kind dem älteren wegen einem großen Altersunterschied unterlegen ist.

Machen Sie dem älteren Kind klar, dass der Streit nicht fair ist, da der Jüngere in der schwächeren Position ist und sich vielleicht noch nicht gegen den Älteren behaupten kann. Seien sie sich aber bewusst, dass sie die Situation nicht immer wirklich beurteilen können und daher in manchen Fällen einen miserablen Richter darstellen.

Oft sind die Kinder auch enttäuscht, dass das Baby nicht mit ihnen spielen kann, wie sie es von den Eltern versprochen bekommen hatten. Um diese Enttäuschungen zu vermeiden, sollten keine Versprechungen dieser Art von den Eltern gemacht werden.

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