Fernsehen im kindlichen Alltag

Ich glotz` TV

Das Fernsehen gehört zum familiären Alltag. Für den richtigen Umgang mit dem Fernsehen gibt es kein Patentrezept. Doch der TV-Konsum und das TV-Verhalten der Eltern sind bedeutend für die Fernsehgewohnheiten der Kinder.

In der Kindheit vieler Eltern war das Fernsehprogramm und die Auswahl eher bescheiden. Auch hatten die wenigsten der heutigen Elterngeneration einen Zweitfernseher im Kinderzimmer stehen. Wenn Sie sich an ihre Kindertage zurück erinnern, mussten Sie dann auch am Freitagnachmittag die Schwarzwaldklinik zusammen mit Ihren Eltern gucken?

Dabei bestand die mediale Ausstattung der eigenen Eltern doch nur aus Fernseher, Telefon, Stereoanlage und vielleicht noch einem Videorekorder.

Bei den heutigen Kindern spricht man von den digital natives. Sie wachsen in einer Zeit auf in der Internet, Mobiltelefon, DVD, Blu-ray, HD-Rekorder und mp3 zum Alltag gehören. Sicher sind auch die meisten Eltern mit neuen Medien vertraut und besitzen die entsprechende Medienkompetenz. Doch haben sie die meisten dieser Medien erst im Erwachsenenalter kennen gelernt und dementsprechend einen anderen Zugang als Kinder.

Fernsehen bleibt die Nummer Eins

Trotz der medialen Vielfalt bleibt das Fernsehen das wichtigste Medium für Kinder. Die Fülle an Sendern und Programmen führt nicht unbedingt zur Überforderung der Kinder. Sie kann auch die Medienkompetenz der Kinder schulen. Kinder müssen lernen aus der breiten Palette an Möglichkeiten zu wählen. Sie wissen ganz genau was, wo und wann im Fernsehen läuft.

Damit die Auswahl nicht zur Überforderung wird, sollten Eltern mal das eigene Fernsehverhalten beobachten. Sie kommen nach der Arbeit nach Hause und schalten den Fernseher ein.

Stellen Sie sich dabei einmal folgende Fragen:

  • Tun Sie das zum Abschalten?
  • Müssen Sie sich erst einmal ablenken?
  • Machen Sie das aus Gewohnheit?
  • Oder wollen Sie eine bestimmte Sendung sehen?

Im Fernsehen läuft nichts Interessantes.

  • Zappen Sie herum, bis Sie etwas unterhaltsames finden?
  • Schauen Sie solange eine langweilige Sendung, bis die gewünschte kommt?
  • Schauen Sie dann eine DVD oder lesen im Videotext
  • Oder schalten Sie einfach das Gerät ab?

Wie ist der Fernseher im Wohnzimmer platziert?

  • Befindet sich der Fernseher im Zentrum Ihres Blickes und damit im Zentrum des Familienlebens?
  • Ist der gemütlichste Platz der vorm Fernseher?
  • Oder haben Sie einen abgetrennten Fernsehbereich?

Ihr Fernsehverhalten dient Ihren Kindern als Vorbild, genau so wie Ihre Tischmanieren oder Ihr Benehmen in der Öffentlichkeit. Seien Sie auch in dieser Hinsicht Ihren Kindern ein Vorbild.

Im Bezug aufs Fernsehen sollten Sie Ihre Kinder gleichberechtigt behandeln. Wählen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern Programme aus. Natürlich kann es dabei zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Doch gerade Diskussionen und Lösungen, die von allen akzeptiert werden, fördern den familiären Zusammenhalt.

Bringen Sie gute Argumente, wenn Ihr Kind eine bestimmte Sendung nicht sehen soll. Das wirkt mehr als ein Verbot und wird auch eher verstanden und akzeptiert. Generell sollte über das Fernsehgucken nicht bestraft oder belohnt werden.

Das Fernsehen ist per se nicht schlecht. Es ist mittlerweile ein bedeutender Faktor bei der kindlichen Sozialisation. Zudem können gute Kindersendungen durchaus Ihre eigenen Erziehungsziele unterstützen. Da das Fernsehen Teil unseres Alltags ist, sollten Sie Ihren Kindern helfen den kompetenten Umgang mit diesem Medium zu erlernen.

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