Bildung

Mehr Chancen für Kinder

Kinder als Humankapital?

Politiker und Wissenschaftler sprechen zunehmend von Humankapital oder auch Humanressourcen, wenn sie von Kindern und Heranwachsenden reden. Diese Bezeichnungen, so unpassend und kalt sie auch klingen mögen, sagen einiges über die Gesellschaft aus, in der wir leben: die Wissensgesellschaft. Wissen und Bildung wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger. Dies hat nicht zuletzt auch die Bundesregierung begriffen und setzt daher verstärkt auf das Thema Bildung. Zuletzt am 22.10. 2008 auf dem so genannten Bildungsgipfel.

Was ist Bildung?

Über eine genaue Definition was Bildung eigentlich sei, sollen sich die Fachleute kümmern. Für Eltern sollte es ausreichen, ihrem Kind das Interesse am Lernen nahe zu bringen. Es geht nicht darum einen kanonischen Wissensberg in den Kopf ihres Kindes zu schaufeln. Vielmehr sollten Eltern darauf achten, die Neugier ihres Kindes zu fördern.

Sobald ein Kind auf die Welt kommt, lernt es. Es lernt durch nachahmen, es lernt durch beobachten und nicht zuletzt lernt es durch experimentieren. Bei all dem ist zu beachten, dass es dies freiwillig und gerne tut. Diese angeborene Bereitschaft des Kindes sollten die Eltern unterstützen und stimulieren. 

Wie vermittelt man Bildung?

Natürlich ist es wichtig, dem Kind Faktenwissen zu vermitteln. Ab einem gewissen Alter sollte es schon wissen, dass Deutschland in Europa liegt und Berlin seine Hauptstadt ist. Eltern sollten sich aber davor hüten, ihre diesbezügliche Aufgabe damit als ausreichend zu betrachten. Nicht allein deswegen, weil sie ihrem Kind dadurch oft auch die Freude am Lernen nehmen. Sinnvoll ist es, auf die Interessen und Fragen des Kindes einzugehen und ihm die Möglichkeit geben, sie eigenständig oder mit ein wenig Hilfe zu erarbeiten. Zum Glück sind Eltern dabei nicht auf sich allein gestellt. Es gibt zahlreiche Angebote, die ihnen dabei unter die Arme greifen.

So bietet mittlerweile fast jede deutsche Universität spezielle und kostenfreie Kindervorlesungen an. Spannende, Kinder unmittelbar interessierende Fragen, wie: „Warum sind die Dinosaurier ausgestorben?“, oder „Warum ist der Himmel blau?“ werden von Professoren kindgerecht aber durchaus anspruchsvoll erklärt. Viele Eltern dürften übrigens aufatmen, wenn ihnen die Beantwortung dieser oftmals kniffligen Fragen (und Eltern wissen, wovon ich rede) abgenommen wird. Zudem lernen sie selbst etwas dazu, denn sie dürfen auch an den Vorlesungen teilnehmen –  wenn sie keinem Kind einen Sitzplatz wegnehmen, versteht sich.

Eine weitere Möglichkeit der Wissbegierde des Kindes Nahrung zu geben sind Museen. Neben Museen, die sich speziell an Kinder richten, gibt es mittlerweile auch in fast jedem klassischem Museum spezielle Führungen für Kinder jeglichen Alters.

Wenn es darum geht, die Lesefreude des Kindes zu fördern, bietet der alljährlich verliehene Deutsche Jugendliteraturpreis Eltern eine zuverlässige Orientierung. Wenn das Kind noch nicht lesen kann, nicht so schlimm. Es freut sich mit Sicherheit, von Mami oder Papi  eine spannende Geschichte vorgelesen zu bekommen.

Zuletzt sollten sich Eltern selbst dem lebenslangen Lernen nicht verschließen. Schließlich sind und bleiben sie für lange Zeit Vorbild und Maßstab für ihre Kinder. Wenn sich dies auch in der Pubertät verschieben mag, so haben doch die Eltern durch ihren Einfluss bis dahin den entscheidenden Grundstein für die Entwicklung ihres Kindes gelegt. Auch wenn sie die Frage, warum der Himmel nun blau ist, immer noch nicht beantworten können.

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