Sind minimalistische Menschen tatsächlich glücklicher?

Minimalismus

Wie du dein Leben wieder leicht machen kannst

Sind minimalistische Menschen tatsächlich glücklicher? Wer wenig Gegenstände besitzt, spart zumindest Zeit und Kraft. Neun Tipps für ein buchstäblich leichtes Leben.

Der eigenen Alltag wird immer komplexer. Nachrichten prasseln auf uns ein, beruflich müssen wir oft (digital) an mehreren Orten gleichzeitig sein, dann muss das angesagteste Kulturangebot getestet und die neuesten Klamotten gekauft werden. Parallel muss dann noch der Alltag der Kinder strukturiert werden.

Schlankheitskur für den Wohnraum

Klar, dass es irgendwann zu viel werden kann und wir der Überforderung immer näher kommen. Gefragt ist eine Schlankheitskur für den Alltag. Durchschnittlich soll jeder Mensch in Deutschland etwa 10.000 Dinge besitzen. Einen Bruchteil davon nützen wir wirklich. Der Rest ist in Zimmern, Kellern oder Garagen verstaut. Einige Menschen sehen in Dingen zwar eine Form von Sicherheit, sie können sie aber genauso in ihrer Bewegung einschränken, beispielsweise wenn alles auf dem Boden liegt und man sich nicht mehr frei in der Wohnung bewegen kann. Gleichzeitig sind viele Dinge auch zeitaufwendig. So müssen beispielsweise alle technischen Geräte immer auf dem neuesten Stand und alle Passwörter aktuell sein.

Mehrere Studien haben festgestellt, dass minimalistische Menschen glücklicher sind und unterbewusst mehr Kontrolle über ihr Leben empfinden. Wer wenig besitzt, spart an Zeit und Kraft – muss u.a. weniger aufräumen. Erste Schritte, den eigenen Wohnraum zu sortieren, könnten sein:

Klein anfangen

Wer zu viel plant, kann sich schnell überfordert fühlen und das aufräumen ganz lassen. Besser wäre es jeden Tag eine Schublade aufzuräumen. Weiterhin ist es günstig ein Zeitlimit zu setzen und nach Ablauf am nächsten Tag weiterzumachen. Die kleinen Schritte geben Motivation auch auf Dauer dranzubleiben.

Nach Kategorien vorgehen

Eine Methode ist es alle Dinge in Kategorien zu sortieren, zum Beispiel Geschirr, Bücher oder Kleidung. Dann sollte man sich die Frage stellen, macht mich dieser Gegenstand glücklich? Ist das nicht der Fall, bekommt er keinen Platz im “neu aufgeräumten” zu Hause.

Fragen stellen

Habe ich den Gegenstand im vergangenen Jahr benutzt? Würde ich ihn wieder kaufen? Lautet die Antwort auf diese Fragen eher nein, findet er keinen Platz in der “neuen” Wohnung.

In der Gegenwart leben

Glasklares Meer und schneeweißer Sandstrand – die Umgebung kann noch so schön sein und der Urlaub schier endlos, der Kopf hört nicht auf zu rattern und plant schon die nächste Woche oder geht Einkaufslisten für den Schulanfang durch. Es ist ganz normal, dass “Gedankengäste” aus der Zukunft und der Vergangenheit ständig zu Besuch kommen. Ratsam ist es diese Gedanken kurz zu mustern, dann aber schnell wieder in der Ecke stehen zu lassen.

Weniger jammern

“Mir geht´s am schlimmsten und bei allen anderen läuft alles super.” Zwar ist es manchmal notwendig sein Herz auszuschütten und sich Frust von der Seele zu reden, das Jammern sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. Wenn wir ständig über Probleme reden, macht das Gehirn die Probleme langfristig eher größer und sie sind somit präsenter.

Erreichte Ziele würdigen

Unser Gehirn widmet sich unterbewusst eher den Dingen die wir noch nicht erreicht haben, als die Dinge zu würdigen, die wir schon geschafft haben. Unsere Küche ist beispielsweise zugeräumt, unseren Flur haben wir aber bereits entrümpelt. Hier hilft es die Aufmerksamkeit zu steuern und auf die bereits erreichten Ziele zu lenken. Außerdem niemals mit anderen und ihren, oft übermäßig positiv dargestellten Geschichten, vergleichen.

Weniger kritisieren

Beim Kritisieren stehen nicht die eigenen Person, sondern andere Personen im Kreuzfeuer. Natürlich ist bestimmte Kritik manchmal notwendig, sollte aber nicht zur Gewohnheit und somit zu festen Tagesordnungspunkten werden. Letztendlich hält uns kritisieren oft von dem ab, was eigentlich in der Situation zu tun wäre. Hat eine Person beispielsweise einen Fehler gemacht, sollte es eher darum gehen wie der Fehler zustande kam und keine Kritik dahinter stehen.

Dankbar sein

Dankbar sein schärft die Sinne. Das Wannenbad duftet heute besonders angenehm oder die Tür wird einem aufgehalten, alltägliche Situationen, die gleichzeitig positive Aspekte haben. Um diese festzuhalten lohnt sich ein Dankbarkeitstagebuch. Darin genau notieren welche drei Dinge besonders gut gelaufen sind. So denkt man im Alltag nochmal genauer darüber nach, was am Abend im Dankbarkeitsbuch stehen könnte und sortiert seine Gedanken.

Sind Geist und Wohnung sortiert, könnten nächste Schritte die Freizeit sein. Muss wirklich jedes Event besucht werden oder reicht es auch mal Zeit mit den Lieben zu Hause zu verbringen? Denn nur mit innerer Ruhe, können auch spätere größere Projekte motiviert bewältigt werden.

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