Zusammenziehen als Patchworkfamilie ist ein guter Zeitpunkt gekommen die Finanzen zu sortieren und ein gemeinsames finanzielles Konzept zu überlegen.

Finanzielle Probleme

Wie eine Patchworkfamilie mit Geld umgehen kann

In einer einer Patchworkfamilie dreht sich vieles im Alltag um Organisation. Die Interessen und Befindlichkeiten vieler Familienmitglieder müssen in Einklang gebracht werden. Auch und gerade beim Thema Geld.

“Das ist doch dein Kind.”, “Ich dachte wir sind eine Familie!” – der Anteil der Patchworkfamilien in Deutschland steigt stetig. Ein Grund dafür ist die gestiegene Scheidungsrate. Auch der Anteil an Trennungen ohne Scheidung nimmt kontinuierlich zu. Obwohl Patchworkfamilien ein modernes Familienmodell sind und auch tolle neue Perspektiven entstehen können, sind Patchworkfamilien vor allem auch finanziell vor einige Herausforderungen gestellt und kommen an organisatorische sowie emotionale Grenzen.

Auch die finanzielle Belastung ist nicht außer Acht zu lassen. Im Durchschnitt leben in einer Patchworkfamilie drei oder mehr Kinder. Wenn man bedenkt, dass ein Kind bis zur Volljährigkeit über 100.000 Euro kostet, bedeutet das eine enorme finanzielle Belastung, die gut durchdacht werden sollte.

Neue Familienkonstellation erfordert Neuordnung der Finanzen

Während die klassische Kernfamilie über Jahre zusammenwächst, entsteht eine Patchworkfamilie meist als Folge mehr oder weniger traumatischer Familienereignisse. Das können im schlimmsten Fall Tod, Trennung oder Scheidung sein. Wichtig ist es für alle Familienmitglieder die neuen Konstellationen in der Familie zu akzeptieren und sich darauf einzustellen. Plötzlich wird man beispielsweise zur Stiefmutter oder zum Wochenend-Papa. Neben der emotionalen Umstellung steigt auch der organisatorische Aufwand. Wie wird die Einkaufsliste angepasst? Wie werden die Termine koordiniert?

Entscheiden sich beide Partner für einen gemeinsamen Haushalt, also das Zusammenziehen als Patchworkfamilie, ist ein guter Zeitpunkt gekommen die Finanzen zu sortieren und ein gemeinsames finanzielles Konzept zu überlegen. So ist das Geld gut organisiert.

Fragen die sich Patchworkfamilien dabei klären sollten sind beispielsweise, ob jeder für sein leibliches Kind zahlen muss oder ob es eine gemeinsame Haushaltskasse geben soll aus der alles bezahlt werden muss. Auch Fragen zu den Themen Versicherung oder Erbe sollten nicht außer Acht gelassen werden. Auch simple Fragestellungen wie, wer kümmert sich um den Lebensmitteleinkauf, sollten Teil der Überlegungen sein. Überblick kann da beispielsweise ein gemeinsames Haushaltsbuch geben, damit die Ausgaben für alle besser im Blick behalten werden können und so das Thema Geld nicht immer die vorherrschende Rolle spielt.

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Überblick verschaffen und Übersicht behalten

Aufgrund der individuellen Situationen und auch finanziellen Hintergründe gibt es kein Patentrezept für Patchworkfamilien zum Thema Geld. Ziel sollte es sein, ein Modell zu finden, mit dem alle Parteien zufrieden sind und das auch problemlos auf den Familienalltag übertragbar ist.

Um die Finanzen möglichst problemlos zu führen, eignet sich beispielsweise das Drei-Konten-Modell. Gemeinsame Aktivitäten wie Lebensmittel einkaufen, Haushaltsausgaben oder Urlaube werden über ein gemeinsames Konto bezahlt. Jeder Partner hat dazu noch sein privates Konto und kann darüber entsprechend über sein Vermögen verfügen. Vom individuellen Konto können dann Beiträge wie Kita-Gebühren oder Taschengeld für das leibliche Kind abgehen, je nachdem, wie die Regelungen sind.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Versicherungen. Paare bzw. neu zusammengesetzte Patchworkfamilien sollten genau prüfen, welche Verträge und Versicherungen noch notwendig sind und welche beispielsweise durch den gemeinsamen Haushalt entfallen. Treten Schäden auf, kann es bei mehreren Versicherungen kompliziert werden, weil erst genau aufgeschlüsselt werden muss welche Versicherung von welchem Versicherten die den Schaden übernimmt. Versicherungen sind bei entsprechenden Änderungswünschen der Kunden meist kulant.

Steuerersparnis dank Patchworkfamilie

Mit der Steuererklärung ist es so: Man muss wissen, wo man sparen kann und welches Formular das richtige ist. Für Patchworkfamilien gibt es beispielsweise Einsparmöglichkeiten beim Kindergeldantrag.

Leben beispielsweise die Söhne weiterhin meist im Haushalt der Mutter und nicht des Vaters, kann dieser seine leiblichen Kinder bei der Einkommensteuererklärung als Zählkinder angeben. Dadurch wird der Kindergeldanspruch für das Kind, was der Vater mit seiner neuen Frau gemeinsam hat, erhöht. So kann es sein, dass für das gemeinsame Kind ein höherer Kindergeldsatz fällig wird, weil dessen Halbgeschwister mitgezählt werden. Auch bei Stiefkindern gibt es diese Möglichkeit. Steuerberater sind mit diesem Thema meist vertraut und können die entsprechenden Auskünfte geben.

Welchem Elternteil letztendlich das Kindergeld zugesprochen wird, hängt davon ab, wo sich das Kind die meiste Zeit aufhält. Ist das Verhältnis ausgeglichen, liegt eine “mehrfache Haushaltszugehörigkeit” vor. Eltern sollten sich dann einigen, denn im Ernstfall entscheidet das Familiengericht darüber. Prinzipiell sind Patchworkfamilien beim Thema Geld zwar vor Herausforderungen gestellt, ist aber erstmal ein Überblick verschafft, kann der neue Lebensabschnitt für alle Parteien mit einem guten Gefühl starten.


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