Einem Besuch im Schwimmbad steht in der Regel auch während der Schwangerschaft nichts im Weg. Wer unsicher ist, kann Rücksprache mit der Frauenärztin halten.

Sportlich schwanger

Schwimmen in der Schwangerschaft – Tipps und Tricks

Viele schwangere Frauen stellen sich die Frage, was sie eigentlich in den rund 40 Wochen dürfen und was nicht. Rohes Fleisch ist meist tabu, Reisen dafür erlaubt. Doch was ist mit dem Besuch im Schwimmbad oder am Badesee?

Worauf sollten Schwangere achten und welche Vorkehrungen helfen dabei, das Schwimmen so angenehm wie möglich zu machen? Mit diesen Tipps und Tricks wird das Schwimmen in der Schwangerschaft zum absoluten Hit!

Ist Schwimmen in der Schwangerschaft überhaupt erlaubt?

Grundsätzlich gehört das Schwimmen zu den bestmöglichen Sportarten, die eine werdende Mama ausüben kann! Die Gelenke werden geschont, der Körper fühlt sich im Wasser herrlich leicht an und so sind Schwimmen, Aquagymnastik und Co. tolle Ideen, um sich während der Schwangerschaft fit zu halten. Und Schwangere, die sich mit Sport fit halten, können oft auf eine leichtere, schnellere Geburt hoffen. Im Gegensatz dazu ist es bei einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf sogar kontraproduktiv, sich zu sehr zu schonen. Folgende Vorbereitungen helfen bei einem Besuch im Schwimmbad und sorgen für eine tolle Erfahrung:

  • Schwangere sollten bereits vor dem Schwimmbadbesuch ausreichend essen. Etwa eine halbe bis ganze Stunde nach der letzten Mahlzeit ist der ideale Zeitpunkt für Sport im Wasser. Wer bereits zu hungrig ist, könnte unter Übelkeit oder Kreislaufproblemen leiden.
  • Ein passender Badeanzug oder Tankini schützt den Bauch und sieht zudem toll aus. Wer im Sommer im Freibad oder am See schwimmen geht, kann die empfindliche Haut am Bauch so zusätzlich vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Umstandsbademode ist heute chic und stylish und zudem äußerst erschwinglich!
  • In die Badetasche gehört neben Handtüchern und Co. eine große Flasche Wasser. Auch Schwimmen kann anstrengend sein, umso wichtiger ist es für die Mama, viel zu trinken.

Abgesehen davon ist es ratsam, lieber mehrmals in der Woche zum Schwimmen zu gehen als sich bei einem Mal komplett zu verausgaben. Es gilt, den Sport nicht zu übertreiben, sondern das Pensum langsam zu steigern! Außerdem müssen Schwangere genau auf ihren Körper achten. Wird ihnen schwindelig oder haben sie Schmerzen, sollten sie das Becken sofort verlassen und sich am Rand ausruhen.

Es gibt wunderschöne und günstige Bademode für schwangere Frauen. Sie schützt den Bauch und setzt ihn gleichzeitig perfekt in Szene.
Es gibt wunderschöne und günstige Bademode für schwangere Frauen. Sie schützt den Bauch und setzt ihn gleichzeitig perfekt in Szene.

Wann tut ein Besuch im Schwimmbad gut?

Grundsätzlich ist ein Schwimmbadbesuch in jedem Trimester der Schwangerschaft möglich. Wichtig ist, bei Bedenken zunächst mit der Frauenärztin oder der Hebamme zu sprechen. Wenn es keine Einwände gibt, kann eine Schwangere problemlos jederzeit schwimmen gehen. Schwimmen hat gleich mehrere positive Effekte auf den Körper der Mutter. So senkt regelmäßiges Schwimmen das Risiko, eine Thrombose zu bekommen oder an Gestationsdiabetes zu erkranken. Auch kommt es bei Frauen, die sich regelmäßig moderat sportlich betätigen, seltener zu Schwangerschaftsvergiftungen wie dem HELLP-Syndrom. Wichtig ist, dass der Puls beim Schwimmen unter 140 Schlägen pro Minute bleibt, damit die Belastung für das ungeborene Kind nicht zu hoch ist. Als Faustregel gilt hier: Wer noch ruhig atmen kann, darf weitermachen. Trotzdem sind regelmäßige Pausen selbstverständlich ratsam, um den Körper nicht zu überlasten.

Wer übrigens bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig in der Sauna war, kann das auch während der Schwangerschaft fortführen. Auch hier ist es allerdings ratsam, sich vorab mit der Gynäkologin zu besprechen und eventuelle Risiken abzustimmen. Dann kann ein Besuch in der Sauna sehr förderlich für den mütterlichen Kreislauf sein.

Die Nutzung des Whirlpools ist in der Schwangerschaft leider tabu. Hier ist die Gefahr einer Bakterieninfektion besonders hoch.

Vorsicht bei zu heißem Wasser!

Grundsätzlich müssen Frauen sich keine Sorgen vor einer Infektion mit dem Schwimmbadwasser machen. In der Regel wird das Wasser gut gechlort und regelmäßig gefiltert, sodass keine erhöhte Infektionsgefahr besteht. Allerdings gibt es einige Ausnahmen:

Der Whirlpool

Schwangere sollten in öffentlichen Schwimmbädern grundsätzlich keinen Whirlpool nutzen. Das hat mehrere Gründe. Einerseits ist das Wasser oft sehr heiß, was Kreislaufbeschwerden und im dritten Trimester vorzeitige Wehen verursachen kann. Außerdem ist der Whirlpool meist recht klein und bietet so, aufgrund der vielen Personen darin, den idealen Nährboden für Bakterien.

Sole und Thermalbad

Hier sollten Schwangere tendenziell vorsichtig sein. Solbäder und Thermalbäder sind oft sehr heiß, was eine besonders hohe Kreislaufbelastung darstellen kann. Selbst beim Baden in der heimischen Badewanne sollte die Wassertemperatur 35 Grad Celsius nicht überschreiten.

Schwefelbäder und ätherische Öle

Bei Schwefelbädern besteht ebenfalls die Gefahr, dass es zu schweren Kreislaufbeschwerden bei der Schwangeren kommen kann. Deshalb sollte sie diese in der Schwangerschaft eher vermeiden. Auf der anderen Seite sorgen verschiedene ätherische Öle (sowohl im Bad als auch in der Sauna) möglicherweise für Komplikationen in der Schwangerschaft. Sie können unter Umständen vorzeitige Wehen auslösen, was vor allem im dritten Trimester absolut zu vermeiden ist. Folgende ätherische Öle sind deshalb in der Schwangerschaft tabu:

  • Anis
  • Rosmarin
  • Kampfer
  • Thymian
  • Fenchel
  • Salbei
  • Zimt
  • Kardamom
  • Basilikum
  • Gewürznelke
  • Oreganum
  • Thuja
  • Eisenkraut

Wenn Schwangere darauf achten, nur in normalen Schwimm- und Sportbecken zu schwimmen, sollte es keine Probleme geben. Hier sollten sie dann darauf achten, dass sie ihren Kreislauf nicht überlasten.

Bei folgenden Beschwerden ist das Schwimmbad eher zu meiden

Es gibt durchaus Fälle, in denen von einem Schwimmbadbesuch in der Schwangerschaft eher abzuraten ist. Gynäkologen und Hebammen wägen je nach Verlauf der Schwangerschaft mögliche Risiken ab und entscheiden dann, ob es für die Schwangere möglicherweise gefährlich ist, schwimmen zu gehen.

Grundsätzlich sollten Frauen, wenn der Muttermund vorzeitig geöffnet ist, nicht mehr schwimmen gehen. Denn selbst in gut gechlortem Wasser besteht bei geöffnetem Muttermund eine Infektionsgefahr, vor allem für das ungeborene Kind. Bei Blutungen in der Schwangerschaft wird ebenfalls vom Schwimmen abgeraten. Stattdessen sollte die Schwangere beim Arzt oder in der gynäkologischen Ambulanz vorstellig werden, um mögliche Komplikationen abzuklären. Wer in der Schwangerschaft sowieso Probleme mit dem Kreislauf hat, sollte das Schwimmbad ebenfalls meiden. Die Gefahr, dass es zu einem Schwindel oder einer Ohnmacht kommt, ist zu groß.

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