Namenswahl Den richtigen Babynamen finden – Tipps und Hilfestellungen Redaktion Wenige Dinge stellen Eltern schon vor der Geburt ihres Kindes so sehr auf die Probe wie der Name des Nachwuchses. Oft ist er Gegenstand von Diskussionen, haben Mama und Papa doch ihre jeweiligen Lieblinge. Und die Auswahl ist riesig, denn immer mehr Namen werden von den Standesämtern anerkannt. Auch internationale Namen werden immer beliebter. Hier finden unsichere Eltern Tipps und Anregungen, um den perfekten Namen für ihr Kind zu finden. Wann muss der Name feststehen? Bereits in der Schwangerschaft machen sich die meisten Eltern Gedanken darüber, welchen Vornamen ihr Kind einmal tragen soll. Erwarten die Eltern Zwillinge, müssen schließlich gleich mehrere Namen ausgewählt werden, die im besten Fall sogar zusammenpassen. Das macht die Namenswahl meist nicht leichter. Umso wichtiger ist es, die eigenen Rechte zu kennen. Ein neugeborenes Kind muss in Deutschland innerhalb von einer Woche beim zuständigen Standesamt der Geburtsstadt angemeldet werden. Häufig übernehmen die Krankenhäuser diese Anmeldung. Wer zu Hause oder in einem Geburtshaus entbindet, muss sich allerdings binnen sieben Tagen im Standesamt einfinden und das Kind dort anmelden. Wichtig: Es reicht, wenn ein Elternteil vorstellig wird. Zudem ist es nicht notwendig, bereits bei der Anmeldung einen Namen anzugeben! Die Frist für die Namensgebung des Kindes beträgt einen Monat ab Geburt. Das heißt, die Eltern haben nach der Geburt noch etwas Zeit, das Baby kennen zu lernen und ihm einen passenden Namen zu geben. Allerdings erhalten die Eltern erst die Geburtsurkunden, sobald das Kind auch einen (oder mehrere) Vornamen hat. Diese Urkunden sind beispielsweise nötig, um Elterngeld beantragen zu können. Auch im Kindergeldantrag muss der Vorname des Kindes eingetragen werden. Umso wichtiger ist es also, sich zügig zu entscheiden. Beliebte Babynamen im Laufe der Zeit Viele Eltern orientieren sich bei der Wahl des Vornamens für ihr Kind an aktuellen Trends und Entwicklungen. Nicht zuletzt deshalb werden immer wieder Hitlisten mit den beliebtesten Babynamen veröffentlicht. Folgende Namen sind für Jungen und Mädchen die Top 10 im Jahr 2019 gewesen: PlatzMädchenJungen1EmiliaBen2EmmaLeon3Hanna / HannahPaul4MiaFynn / Finn5Sophia / SofiaJonas6LinaLouis / Luis7MilaNoah8Leah / LeaFelix9EllaElias10MarieHenri / HenryQuelle: Babelli Natürlich sind nicht nur die aktuellen Trendnamen ausschlaggebend. Auch die Hitlisten der vergangenen Jahre bieten Anhaltspunkte, welche Namen zum eigenen Kind passen könnten. Darüber hinaus veröffentlichen viele Städte selbst Listen, aus denen Eltern entnehmen können, welche Namen wie oft in einem Jahr vergeben wurden. Hier können Eltern Inspiration sammeln und sich dann für einen passenden Namen entscheiden. Heutzutage ist es nicht mehr zwingend nötig, dass der Vorname eines Kindes eindeutig auf das Geschlecht schließen lässt. Lieber exotisch oder klassisch? Nicht nur Trendlisten und persönliche Ideen können die Vornamenswahl erleichtern. Viele Eltern suchen auch gezielt nach speziellen Namen. Dabei gibt es aktuelle zwei Trends, die sich nicht mehr voneinander unterscheiden könnten. Einerseits gehen viele Eltern zurück zu „klassischen“ und altertümlichen Vornamen. Auf der anderen Seite stehen exotische und ausgefallene Namen, die international klingen und möglicherweise Rückschlüsse auf die Herkunft des Kindes zulassen. Klassische Namen Vornamen wie Paul, Elisabeth, Maria oder Theo waren in den letzten Jahren eher in Vergessenheit geraten. Jetzt sind sie wieder modern und verleihen ihren kleinen Trägerinnen und Trägern ein würdevolles Flair. Nicht selten werden gerade diese Vornamen mit Zweitnamen gepaart. Geschlechtsneutrale Namen Noch bis ins Jahr 2008 war es in Deutschland praktisch nicht möglich, dem eigenen Kind einen geschlechtsneutralen Vornamen zu geben. In jedem Fall verlangten Standesbeamte, dass das Kind einen Zweitnamen erhält, der klare Rückschlüsse auf das Geschlecht zulässt. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts kippte diese Regelung. Heute ist es also möglich, Namen wie Kim, Kai oder Chris zu verwenden, ohne dass das Kind einen weiteren Vornamen benötigt. Was allerdings nach wie vor nicht möglich ist: Einem Mädchen eine eindeutigen Jungennamen zu geben und umgekehrt. Religiöse Namen Sowohl im Christentum als auch im Judentum oder im Islam sind religiös behaftete Namen häufig. Gläubige Menschen geben ihren Kindern gern Namen, die eine religiöse Bedeutung haben und ihnen einen Status in der Religionsgemeinschaft einräumen. Nicht wenige christliche Menschen haben den Zweitnamen „Maria“, sogar unter Männern ist er sehr geläufig. Wer sein Kind im christlichen Glauben erziehen möchte, macht beispielsweise mit Namen wie Matthäus, Lukas, Johanna oder Anna nichts falsch. Exotische Namen Wer seinem Kind einen besonders ausgefallenen Namen geben möchte, sollte vorsichtig sein. Nicht jeder Vorname wird von deutschen Standesämtern zugelassen. Vor allem Namen, die das Kindeswohl gefährden könnten und somit nicht im Interesse des Kindes sind, werden tendenziell abgelehnt. Namen wie „Renesmee“ (nach der Twilight-Saga von Stephenie Meyer) wirken ausgefallen, können aber vor allem bei Fragen nach Aussprache und Schreibweise zu Problemen führen. Hier ist es wichtig, das Wohl des eigenen Kindes im Auge zu behalten. Die Namen der Taufpaten wurden Kindern früher häufig ebenfalls als Vornamen mitgegeben. Das ist heute allerdings eher unüblich. Die Qual der Wahl: Mehrere Vornamen Neben dem klassischen Rufnamen gibt es in Deutschland natürlich die Möglichkeit, weitere Vornamen zu vergeben. Hierbei gibt es vonseiten des Gesetzgebers erstmal keine Grenzen, allerdings kann der Standesbeamte, bei dem das Kind angemeldet wird, der Anzahl der Vornamen Grenzen setzen. So muss auch die Anzahl der Vornamen dem Kindeswohl entsprechen und darf das Kind nicht schädigen. Früher war es in Deutschland beispielsweise üblich, dem Kind die Vornamen der Paten ebenfalls als Namen mitzugeben. So entstehen schnell drei Vornamen, von denen nur der erste der Rufname ist. Auch heute geben Eltern ihren Kindern vermehrt einen oder zwei weitere Namen mit. Der Vorteil: Das Kind kann später selbst entscheiden, welcher Name der Rufname sein soll. Vor allem internationale Namen wie Alice oder Luke haben sich als Zweitnamen etabliert, da hier die Möglichkeit besteht, dass das Kind später problemlos im Ausland leben kann. Natürlich muss kein Kind zehn Vornamen wie Karl-Theodor zu Guttenberg haben. Manchmal kann es aber schön sein, dem Kind einen weiteren Namen mit auf den Weg zu geben. Und: Wenn zwei Namen mit einem Bindestrich verbunden sind, gelten sie per Gesetz als ein Name.