späte Mütter

Späte Mütter

Wenn der Kinderwunsch lange reift

Immer mehr Frauen werden mit 35 Jahren oder später zum ersten Mal schwanger. Späte Mütter nennt man sie etwas herablassend. Welche Ursachen hat dieser Trend und womit ist bei einer Schwangerschaft jenseits der 35 zu rechnen?

Als späte Mütter werden generell Frauen bezeichnet, die erst ab ihrem 35. Geburtstag einen Kinderwunsch in Erwägung ziehen. Die Zahl der Spätgebärenden steigt, momentan ist etwa ein Viertel der Schwangeren in Deutschland über 35 Jahre alt. In den 60er Jahren bekamen Frauen ihr erstes Kind mit durchschnittlich 23 Jahren, in den 70ern mit 25. Damals galt eine Schwangere mit Ende 20 schon als Spätgebärende. Heute repräsentiert dieses Alter den Durchschnitt für die erste Schwangerschaft.

Warum so lange gewartet?

Generell hat der Trend zur späten Schwangerschaft soziale Ursachen. Dazu zählen das Setzen beruflicher Prioritäten oder das Fehlen einer stabilen Partnerschaft, in die ein Kind hineingeboren werden könnte. Oft steht der Kinderwunsch anderen Interessen oder Hobbys im Wege. Manche Frauen haben sich überhaupt nie Gedanken über Mutterschaft gemacht und erst mit 35 oder 40 gespürt, Mutter werden zu wollen. Der Kinderwunsch hängt zuweilen auch mit der Qualität der Partnerschaft zusammen – ein Kind wird entweder als logische Krönung des gemeinsamen Glücks oder als Rettung vor einer möglichen Trennung gewünscht.

Die Freuden einer späten Mutterschaft

Mit 20 fällt das mehrfache nächtliche Füttern, Wickeln und in den Schlaf bringen sicherlich leichter. Späte Mütter leiden öfter unter chronischer Müdigkeit und der körperlichen Belastung vom ständigen Herumtragen des Babys, besonders in den ersten Lebensmonaten.

Studien belegen aber, dass die Mütter jenseits der 35 dafür in Sachen Gelassenheit und psychische Stärke ihren jüngeren Mitstreiterinnen überlegen sind. Sie haben meist keine Angst, etwas im Leben durch die Mutterpflichten zu verpassen. In der Regel können sie ihrem Nachwuchs eine solide finanzielle Grundlage bieten und sind in der Lage, eine stabile harmonische Partnerschaft zu pflegen. Ältere Frauen legen meistens mehr Wert auf gesunde Ernährung und stillen ihre Kinder im Schnitt länger.

Einschulungstag mit Hitzewallung?

Die Entscheidung, ob und wann das eigene Kind zur Welt kommen sollte, ist natürlich eine individuelle Angelegenheit einer jeden Mutter. Für mich war schon immer klar, dass ich am Einschulungstag meiner Kinder nicht mit Hitzewallung kämpfen oder ihre Volljährigkeit zusammen mit meiner Pensionierung feiern wollte. Die Umstände haben sich so ergeben, dass wenn ich 40 bin, meine Kinder 16 und 18 Jahre alt sein werden. Und das ist mir genau recht. Elterliche Qualität am Alter festzumachen, wäre jedoch zu einfach. Kinder brauchen elterliche Liebe und Zuneigung. Mit dem Alter der Eltern hat das im Prinzip nichts zu tun.

So gesehen sollte jede Frau ihr Recht auf Mutterschaft ausleben dürfen. Allerdings werden die Kosten einer künstlichen Befruchtung von den gesetzlichen Krankenkassen nur bei verheirateten Frauen von 25 bis 40 Jahren übernommen. Ältere Mütter sollen also in der Lage sein, ihr Glück selbst zu finanzieren. Der Grund? Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden ist gering. Dabei hängt die tatsächliche Fruchtbarkeit einer Frau eher mit ihrem gesamten gesundheitlichen Zustand und ihrer psychischen Verfassung zusammen als mit dem Alter. Gut möglich, dass die gesetzlichen Vorgaben sich in der Zukunft ändern werden.

Der Trend zum späten Babyglück ist nicht mehr aufzuhalten und findet immer mehr gesellschaftliche Akzeptanz. Schließlich sind wir alle Mütter und wollen nur das Beste für unsere Kinder. Das ist das Einzige, was zählt.

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