Jugendpsychologin warnt vor der Jugend von heute

Warum die Erwachsenen von morgen die Probleme der Zukunft nicht lösen können

Wohin die heutigen Erziehungsmethoden führen, erklärt die Psychotherapeutin Martina Leibovici-Mühlberger in ihrem Buch „Wenn die Tyrannenkinder erwachsen werden. Warum wir nicht auf die nächste Generation zählen können“. Ihr Fazit: Schuld an der Misere sind die Eltern.

Vor allem die Eltern hätten es versäumt, den Nachwuchs zu lebenstüchtigen Menschen zu erziehen. Auf diese Generation könne man nicht zählen. „Diese Kinder werden nicht in der Lage sein, als Erwachsene die globalen Probleme unserer Zeit zu lösen“, meint die Österreicherin.

Tyrannisch und ohne Antrieb

Übergewichtig und essgestört, chillbewusst, leistungsverweigernd, tyrannisch und voller Widerstand: So präsentieren sich immer mehr Kinder in ihrer Arbeitspraxis, schreibt die Jugendpsychologin. Ihre These belegt sie in ihrem Buch mit Beispielen aus Kindergärten, Schulen, Elternberatungsstellen und aus ihrer Praxis. Die Kinder seien verunsichert, hätten keine Orientierung, viele Kinder verfügten vor Schulbeginn nicht über ein ausreichendes Selbstmanagement, um dem Unterricht folgen zu können.

Schuld sind die Eltern

Schuld an dieser Entwicklung sei zum einen die derzeitige Elterngeneration, so Leibovici-Mühlberger, und zum anderen unser Gesellschaftssystem. Die Eltern erfüllten ihren Erziehungsauftrag nicht und das hätte bereits mit ihrer narzisstischen Motivation beim Kinderkriegen angefangen. „Kinder hatten zu kommen, wenn sie gerade in den eigenen Lebensentwurf passten und dienten oft nur den eigenen Interessen.“ Die Eltern seien verunsichert und würden dem Nachwuchs keine Grenzen setzen. Deshalb gäbe es immer mehr Tyrannen und lebensuntüchtige Narzissten. Leibovici-Mühlberger: „Eltern übernehmen ihre Rolle nicht mehr. Sie wollen ihre Freunde sein, sie packen sie in Watte, sie lassen sie das tun, wozu sie Lust haben. Sie machen aus den Kindern verwöhnte kleine Prinzessinnen und Prinzen. Und sie haben Angst vor klaren Ansagen – genau das fehlt der heutigen Jugend. Die Eltern verweigern den Kindern die Erziehung.“

Die Zukunft braucht stabile Persönlichkeiten

Das werde Folgen für die Zukunft haben, so Leibovici-Mühlberger. „Kinder wenden sich schon ab dem Teenageralter von ihren Familien ab und ihren Peer-Groups als Ersatzfamilien zu, in denen es sehr wohl klare Anführer und Regeln gibt.“ Eine Gesellschaft, in der die Generationen nicht zusammenhalten, drohe aber zu zerfallen.

Ärztin, Psychologin, Autorin und Mutter

Prof. Dr. Martina Leibovici-Mühlberger, Mutter von vier Kindern, ist Praktische Ärztin, Gynäkologin, Ärztin für Psychosomatik und trägt als Psychotherapeutin das European Certificate of Psychotherapy. Sie leitet die ARGE Erziehungsberatung und Fortbildung GmbH, ein Ausbildungs-, Beratungs- und Forschungsinstitut mit Fokus auf Jugend und Familie, sowie die ARGE Bildung & Management, ein Kompetenzzentrum für Personal- und Organisationsentwicklung mit Fokus auf humanistischer Unternehmensberatung. Sie ist Buchautorin und Verfasserin zahlreicher wissenschaftlicher Artikel.

Wenn die Tyrannenkinder erwachsen werden: Warum wir nicht auf die nächste Generation zählen können
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