Winterhaut ade So schützen Sie empfindliche Kinderhaut vor Kälte und Juckreiz Redaktion Die Wintersonne steht tief, doch die Luft ist messerscharf. Kinder, die eben noch lachend durch den Schnee tobten, kommen mit geröteten Wangen und trockenen Lippen nach Hause. Was viele Eltern nicht ahnen: Schon bei Temperaturen knapp über null sinkt die Luftfeuchtigkeit im Freien drastisch. In geheizten Räumen wird es noch trockener. Die Haut verliert in dieser Zeit doppelt so schnell Feuchtigkeit wie im Sommer. Wie also lässt sich verhindern, dass empfindliche Kinderhaut reißt, juckt oder sogar schmerzt? Antworten liefert dieser Artikel. Haut verliert im Winter schneller ihre Schutzbarriere Kalte Luft drosselt die Talgproduktion, wodurch der natürliche Fettfilm der Haut dünner wird. Das macht Kinderhaut anfälliger für Risse und Entzündungen. Besonders betroffen sind Kinder mit vorbelasteter Haut. In solchen Fällen kann auch eine Creme für Kinder mit Neurodermitis unterstützend wirken, um die Feuchtigkeitsbalance zu stabilisieren. Eltern sollten bei Pflegeprodukten auf Inhaltsstoffe wie Panthenol und unraffinierte Öle achten, die den natürlichen Säureschutzmantel ergänzen. Laut einer Untersuchung des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB, 2023) neigen Kinder mit empfindlicher Haut im Winter zu einer 40 Prozent höheren Ausprägung von Juckreizsymptomen im Vergleich zu anderen Jahreszeiten. Kleidung ist mehr als nur Wärmeschutz Weiche, atmungsaktive Materialien verhindern, dass Feuchtigkeit auf der Haut verbleibt. Wolle kann direkt auf der Haut zu Irritationen führen, weshalb sie besser mit einer Schicht Baumwolle kombiniert wird. Das sogenannte Zwiebelprinzip hält die Hauttemperatur konstant und beugt plötzlichem Auskühlen vor. Auch Handschuhe aus Fleece oder Softshell bieten einen guten Kompromiss zwischen Wärmespeicherung und Atmungsaktivität. Studien der Universität Kopenhagen (2022) zeigen, dass zu enge Kleidung die Hautdurchblutung beeinträchtigen kann, was wiederum die Regenerationsfähigkeit mindert. Eltern sollten deshalb regelmäßig prüfen, ob Winterkleidung noch optimal sitzt. Ernährung beeinflusst die Hautgesundheit mehr als gedacht Vitamine und Spurenelemente sind nicht nur für das Immunsystem entscheidend. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichenden Mengen an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und Zink kann die Hautbarriere stärken. Fetter Seefisch, Nüsse und Samen liefern diese Nährstoffe in natürlicher Form. Kinder, die ungern Fisch essen, können alternativ Lein- oder Rapsöl in ihre Mahlzeiten integrieren. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) empfiehlt, mindestens zweimal pro Woche Omega-3-reiche Lebensmittel anzubieten, um den Hautstoffwechsel zu unterstützen. Flüssigkeitszufuhr ist ein unterschätzter Faktor Viele Kinder trinken in der kalten Jahreszeit weniger, weil das Durstgefühl geringer ist. Eine ausreichende Hydratation von innen ist jedoch essenziell, um trockene Haut zu vermeiden. Ungesüßte Kräutertees oder lauwarmes Wasser sind gute Alternativen zu süßen Getränken. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) benötigen Kinder zwischen vier und sieben Jahren täglich etwa einen Liter Flüssigkeit, ältere Kinder entsprechend mehr. Eltern können spielerisch erinnern, etwa mit bunten Trinkflaschen oder kleinen „Trinkpausen-Challenges“. Frische Luft schützt besser als ständige Heizungsluft Regelmäßige Aufenthalte im Freien trainieren nicht nur das Immunsystem, sondern helfen auch, den Feuchtigkeitshaushalt der Haut zu regulieren. Wichtig ist dabei, dass Kinder vor dem Hinausgehen nicht frisch eingecremt werden, wenn die Creme Wasser enthält, da dies bei Kälte zu Erfrierungen führen kann. Besser ist es, wasserfreie Fettcremes einige Zeit vor dem Verlassen des Hauses aufzutragen. Die Schweizer Hautklinik Zürich warnt in ihrem Jahresbericht 2024 davor, Cremes mit hohem Wasseranteil unmittelbar vor dem Aufenthalt in Minusgraden zu verwenden. Auch in Schulen oder Kindergärten sollten Kinder regelmäßig kurze Frischluftpausen bekommen. Selbst wenige Minuten im Freien können helfen, die Hautdurchblutung zu fördern. Dabei ist es wichtig, dass Mützen und Schals nicht zu fest sitzen, um Abdrücke oder Scheuerstellen zu vermeiden. Die Pädiatrische Hautgesellschaft Deutschland (PHD) empfiehlt, dass Kinder im Winter täglich mindestens 60 Minuten draußen verbringen, verteilt über den Tag, um die Hautresilienz zu fördern.