Crossgolf bietet jetzt eine unglaublich spaßige Alternative für alle, die sich das Minigolf satt gespielt haben, aber keine Lust auf teure Golfclubs haben

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Crossgolf – rustikaler Kultsport

Crossgolf bietet eine unglaublich spaßige Alternative für alle, die sich das Minigolf satt gespielt haben, aber keine Lust auf teure Golfclubs haben. Dabei gilt: Crossgolf ist, was du daraus machst.

Der Benz gerade wieder in der Wäsche? Die Mitgliedskarte des altbekannten Golfclubs wieder mal verlegt? Bill Cosby gerade wieder hinaus gescheucht, nachdem er, unter gehörigem, verbalen Aufwand, seine Golfuniform zurückverlangt hat? Aber trotzdem den ununterdrückbaren Drang jetzt kleine weiße Bälle mit schlanken Ruten zu traktieren? Dann bietet Crossgolf jetzt den perfekten Ausweg für alle alteingestandenen, oder angehenden, Golf-Halbprofis.

Golf ist jedem mehr oder minder Sportinteressierten als eine Sportart für Besserverdienende im Gedächtnis, eine Sportart, die durch ihre langsame Ausführung, gerade den unnatürlichen Überschuss an Freizeit zu verdeutlichen scheint, den Otto Normal nur aus dem Hörensagen kennt.

Nichtsdestotrotz, oder gerade deshalb, besteht bei vielen gerade zu diesem Sport eine unterdrückte Sehnsucht. Golfausrüstungen sind teuer, genau wie Golfclubs, Golfoutfits und vor allem diese kleinen, süßen Golfmobile, in denen jeder schon unbedingt mal über das Grün pesen wollte. Die folgliche Diskrepanz zwischen Haben und Wollen verdirbt vielen die Laune, ihren Golfsehnsüchten reelle Chancen zu gewähren. Doch das Warten hat ein Ende. Endlich ist auch der Golfsport für jedermann erschwinglich: Crossgolf bringt die Wende. 

Crossgolf: Jederzeit und überall

Wie der Name Crossgolf vielleicht schon vermuten lässt, handelt es sich um eine leicht abgewandelte, etwas rustikalere Variante des klassischen Golfes. Die Wahl des Spielfeldes ist vollkommen den Teilnehmern überlassen. Die Auflage des kurz geschorenen Rasens ist hierbei aufgehoben. Derer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Als Spielfläche könnte sowohl ein riesiger Betonparkplatz, als auch ein kompliziert spielbarer Badestrand herhalten.

Das Ziel des freundschaftlichen Wettbewerbs wird selbst gewählt. So kann z.B. ein Mülleimer, ein Baum oder auch eine Wand oder eine Mulde ins Visier genommen werden. Im Grunde genommen kann alles, was sich nicht bewegt oder Verletzungen vom Rendezvous mit einem Ball davontragen könnte, als Ziel bestimmt werden.

Wie auch beim klassischen Golf, ist der Sieger derjenige, der mit den wenigsten Schlägen das Ziel trifft (wenn vorher nichts anderes festgelegt wurde). Ein direkter Treffer muss nicht unbedingt erfolgen. Nach vorangegangener Übereinkunft, reicht es seinen Ball innerhalb der Reichweite einer Schlägerlänge  an dem gewählten Objekt zu platzieren.

Punkte können aber auch durch komplizierte Schläge oder das Überwinden von kleinen „Hürden“, die den Parcours attraktiver gestalten, erzielt werden. Jedoch liegt es an den Spielern selbst, sich das genaue Ziel des Spiels, das Punktesystem sowie die Belohnung für den Sieger im Voraus zu überlegen.

Equipment beim Crossgolf

Im Grunde gibt es nur eine echte Regel in diesem den Spaß in den Vordergrund stellenden Sport: Safety First. Es ist immer darauf zu achten, dass keine Menschen oder Tiere gefährdet werden. Was die offensichtliche Bedrohung örtlicher Fensterscheiben angeht, gibt es eine unkomplizierte Lösung. Die so genannten Softgolfbälle fliegen zwar nicht ganz so weit, wie normale Golfbälle, tun dafür aber keiner Glasscheibe etwas zu Leide.

Ein anderer wichtiger Teil der Ausrüstung ist natürlich der Schläger. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Golfschlägern: Hölzer und Eisen. Vereinfacht kann man sagen, dass Hölzer eher für lange Schläge verwendet werden und Eisen eher für kurze bis mittellange. Die Zahl in der Schlägerbezeichnung deutet auf  den Neigungswinkel der Schlagfläche hin, je kleiner die Zahl, desto schräger die Schlagfläche. Für Einsteiger bietet ein Eisen zwischen 6 und 8 gute Allround-Qualitäten (allerdings sind diese Schläger für weite Abschläge relativ ungeeignet).

Mit fortschreitendem Spielniveau kann man sein Golfbag dann passend mit weiteren Schlägern aufstocken. Günstige Golfsets, mit einer grundlegenden Auswahl an verschiedenen Schlägern,  sind mittlerweile bei eBay auch schon ab 80 Euro zu erwerben. Außerdem bietet der Markt sogar speziell für Crossgolfer, aus Gummi hergestellte Abschlagmatten.

Auf Etikette, teure Bowlingschuhe und karierte Strickpullover kann beim Crossgolf gern verzichtet werden. Jedoch: Crossgolf ist kein Sport für provokante Rebellen. Verständnis für Mitbürger, die ihre Ängste vor zerbrochenen Scheiben und verbeulten Stirnen partout nicht in den Griff bekommen, ist auf jeden Fall in jedem Crossgolfbag mitzuführen. Auch grünweiß uniformierte Pseudofreunde reagieren gereizt auf kleine durch die Luft schwirrende Bälle im Groß- oder Kleinstadtverkehr.

Eine nette Einladung zum Mitspielen könnte eine Möglichkeit sein, einen Platzverweis zu verhindern, denn meist sind Spielverderber doch im Grunde nur neidisch. Klappt dies allerdings nicht, hilft auch noch so eindringliches Diskutieren und Vorführen eines Softgolfballes nicht, im Endeffekt sollte ein Crossgolfer immer der klügere sein. Vor allem, wenn er bedenkt, dass die nächste Spielfläche gleich um die Ecke ist. 

Back to the roots

Die Idee des Crossgolfens ist indes nichts Neues, sondern im Gegenteil nur die Retrospektive auf die Anfänge des Golfsports. Denn bevor 1754 der erste Golfclub der Welt in St. Andrews eröffnet wurde, war es Brauch der schottischen Hirten querfeldein auf frei gewählte Ziele zu spielen. 

Crossgolf hat sich mittlerweile zu einem Insider-Tipp unter den spaßorientierten Sportarten gemausert und seine Community auf ein beträchtliches Niveau vergrößert. Es gibt weltweit Turniere und auch in Deutschland hat in diesem Jahr mit den „Cross Golf Open“, ein größeres Event, mit erstaunlich guter Resonanz, stattgefunden.

Nichtsdestotrotz ist Crossgolf eine alternative Sportart, die nicht auf der Suche nach kommerziellen Durchbruch ist. Eine entspannte Runde unter Kollegen in der Mittagspause, vielleicht darum, wer das Mittagessen bezahlt, ist eher das Bild, das dieser Sport zeigt. Weswegen statt isotonischer Getränke auch oft eher ein kühles Bier als Durstlöscher zu sehen sind. Das macht auch nichts, da man ja sowieso ohne Golfmobil unterwegs ist.

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