Sport während der Schwangerschaft

Sport während der Schwangerschaft

Sportlich mit Wir-Gefühl

Sport während der Schwangerschaft ist entgegen landläufiger Meinung nicht ungesund. In Maßen betrieben, kann sich sportliche Aktivität im Gegenteil positiv auf den Verlauf von Schwangerschaft und Geburt auswirken.

Viele Schwangere bekommen aus dem Familienkreis oder von ärztlicher Seite zu hören, bis zur Entbindung doch bitte ihre sportlichen Aktivitäten einzustellen, weil diese ihnen und dem Ungeborenen Schaden zufügen könnten. Wissenschaftliche Grundlagen für derartige Ratschläge gibt es allerdings nicht, da diese Thematik bislang kaum erforscht worden ist.

Daher handelt es sich in solchen Fällen wohl eher um die übervorsichtige Variante des gesunden Menschenverstandes. Sicherlich ist es ratsam, ein paar grundlegende Dinge zu beachten, die übrigens für alle Sporttreibenden gelten. Sind diese erfüllt, kann Sport zum Wohlbefinden der werdenden Mutter beitragen und sogar einigen Unannehmlichkeiten entgegenwirken, die während und nach einer Schwangerschaft auftreten können.

Was ist grundsätzlich zu beachten?

Sport sollte auch während der Schwangerschaft dem allgemeinen Wohlbefinden dienen, das andererseits von der individuellen Fitness abhängig ist. Schwangere sollten sich demnach nicht mehr zumuten, als sie gewohnt sind. Hohe Belastungen, die zu einer vorübergehenden Sauerstoffunterversorgung des Körpers führen, sollten in jedem Fall vermieden werden.

Auf die Ausübung von Extemsportarten wie Fallschirmspringen, Bungee-Jumping oder auch Tauchen sollte während der gesamten Schwangerschaft verzichtet werden.

Wer sollte auf Sport verzichten?

In Fällen von Bluthochdruck, (chronischen) Erkrankungen innerer Organe oder der Atemwege und besonders, wenn es bei früheren Schwangerschaften bereits zu Komplikationen gekommen ist, sollte auf sportliche Betätigung verzichtet werden.

Das gilt auch für Frauen mit extremem Über- oder Untergewicht oder schwachem Kreislauf. Im Zweifelsfall sollte immer die Meinung des behandelnden Arztes eingeholt werden.

Welcher Sport bis zu welchem Monat der Schwangerschaft?

Eine einheitliche Meinung der Experten findet sich zu diesem Thema leider nicht, allenfalls lassen sich gewisse Richtwerte formulieren. Bis zum dritten Monat der Schwangerschaft lassen sich danach die meisten Sportarten – abgesehen von Extremsportarten – weiterhin ausüben, wenngleich in geringerer Intensität und mit reduziertem Ehrgeiz.

Im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft birgt grundsätzlich jeder Sport gewisse Risiken, die in die eigenen Überlegungen einbezogen werden sollten. Unabhängig vom Grad der Könnerschaft besteht eine für Schwangere erhöhte Gefahr, bei Stürzen oder Zusammenstößen zu Schaden zu kommen. So ist es sicherlich empfehlenswert, entsprechende Sportarten, also alle Ballsportarten, aber auch Jogging, Inline-Skating oder Alpin-Ski nicht oder in einem entsprechend reduzierten Maß zu betreiben.

Mit zunehmendem Bauch schränkt sich der Aktionsradius ohnehin derart ein, dass die ernsthafte Ausübung der meisten Sportarten in weite Ferne rückt. Für uneingeschränkt empfehlenswert auch für Hochschwangere halten dagegen fast alle Experten Schwimmen oder auch Wassergymnastik. Diese Sportarten unterstützen nicht nur die Tätigkeit der Nieren, was besonders in den letzten Wochen der Schwangerschaft auftretende Wassereinlagerungen zu verhindern hilft. Zudem kommt Wasserbewegung auch dem veränderten Körperschwerpunkt von Hochschwangeren entgegen und kann dadurch bedingte Beschwerden lindern.

Welche positiven Effekte kann Sport auf die Schwangerschaft haben?

Regelmäßige Bewegung fördert grundsätzlich die Sauerstoffversorgung des Körpers. Das kommt nicht nur der erhöhten körperlichen Beanspruchung von Schwangeren entgegen, sondern kann auch die Gefahr von Thrombosen deutlich reduzieren. Darüber hinaus kann Sport dazu beitragen, den während der Schwangerschaft stark strapazierten Hormonhaushalt positiv zu beeinflussen. Daneben zeigen Studien, dass regelmäßige sportliche Betätigung während der Schwangerschaft die bei der Entbindung auftretenden Schmerzen reduzieren oder zumindest besser zu ertragen hilft.

Auch für die Zeit nach der Schwangerschaft kann sich entsprechendes Training positiv auswirken. Etwa um das alte Gewicht wieder zu erlangen oder mögliche postnatale Probleme wie Rückenschmerzen oder Inkontinenz zu verhindern. Es gibt mittlerweile auch Sportangebote für Mütter und ihre Babys.

Insgesamt sprechen einige Gründe dafür, dem Körper auch und gerade während der Schwangerschaft ein gewisses Maß an Bewegung zu gönnen. Im Vordergrund sollte dabei aber immer das eigene Wohlbefinden stehen und die Sicherheit des ungeborenen Kindes.

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