Einige Schwangere leiden sehr stark unter körperlichen Beschwerden

Schwangerschaftsbeschwerden

Lästige Begleiterscheinungen

Schwangerschaftsbeschwerden sind unangenehmer Ausdruck der Veränderungen, die eine Schwangerschaft Körper einer Frau bewirkt. Die werdende Mutter muss sich erst auf die neue Situation einstellen.

Zu den üblichen Veränderungen einer Schwangerschaft zählen Gewichtszunahme, körperlicher Wandel und hormonelle Stimmungsschwankungen. Einige schwangere Frauen kämpfen auch mit Schwangerschaftsbeschwerden in Form unangenehmer Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Sodbrennen, Rückenschmerzen oder Krämpfen.

Dies kostet die Frau zusätzliche Energie. Einige Schwangere leiden sehr stark unter diesen körperlichen Schwangerschaftsbeschwerden. Andere wiederum verleben eine sehr ruhige Schwangerschaft mit keinen lästigen Begleitscheinungen. Dies kann an der hormonellen Umstellung liegen, die bei einigen mehr, bei anderen weniger in Erscheinung tritt.

Viele Beschwerden lassen sich mit einfachen Hausmitteln oder natürlichen Heilmethoden beheben oder zumindest lindern. Vielseitige und ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung an  frischer Luft können vielen Schwangerschaftsbeschwerden vorbeugen oder sie gar nicht erst entstehen lassen.

Änderungen der Essensgewohnheiten und des Geruchssinns

Bei vielen Frauen verändert sich in der Schwangerschaft häufig der Geschmacks- und Geruchssinn. Der Grund dafür ist der ansteigende Hormonspiegel. Die Veränderung des Geschmacks kann bewirken, dass Frauen plötzlich Lebensmittel, die sie früher gerne aßen, jetzt nicht mehr essen können. Auch der Geruchssinn wird besonders empfindlich. So kann beispielsweise der Geruch von Kaffee oder Parfüm als unangenehm empfunden oder gar Übelkeit hervorrufen.

Morgenübelkeit

In den ersten drei Monaten leiden viele Frauen unter leichter Übelkeit. Ratsam ist es dabei, morgens nicht sofort aufzustehen, sondern sich das Frühstück, bestehend aus beispielsweise einer Scheibe Brot, Knäckebrot oder Zwieback und einer Tasse Tee, ans Bett bringen lassen. Nach dem Aufstehen sollte man nur kleine Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt zu sich nehmen. Wichtig ist auch viel und häufig zu trinken und sich an der frischen Luft zu bewegen. Bei starker Übelkeit sollte man aber unbedingt sofort den Arzt informieren.

Sodbrennen 

Sodbrennen ist ein brennender Schmerz unter dem Brustbein, an dem viele Frauen, meistens ab der zweiten Schwangerschaftshälfte, leiden. Es liegt daran, dass der saure Magensaft in die Speiseröhre zurück fließt, weil die immer größer werdende Gebärmutter den Magen nach oben drückt.

Die beste Lösung gegen Sodbrennen ist, häufige kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen und nach dem Essen immer in Bewegung zu bleiben. Süßes und Kaffee sollten in dieser Zeit aus der Ration gestrichen werden, da sie zur zusätzlichen Magensäureproduktion beitragen. Gut zerkaute Haselnüsse, Mandeln und trockene Haferflocken, sowie Milch und geriebene Kartoffeln sind Nahrungsmittel, die die Magensäure neutralisieren und Sodbrennen beseitigen.

Rückenschmerzen

Rückenschmerzen in der Schwangerschaft sind auch keine Seltenheit. Fast alle Schwangeren leiden mehr oder weniger unter Schwangerschaftsbeschwerden in Form von Rückenschmerzen schon in den ersten Schwangerschaftsmonaten. Diese Schmerzen verstärken sich mit zunehmendem Gewicht. Ursachen für Schmerzen im Rücken kann eine hormonell bedingte Gewebeauflockerung von Sehnen, Bändern und Gelenken sein. Auch das Gewicht des Kindes kann die Bauchmuskulatur schwächen und so einen zusätzlichen Druck auf die Wirbelsäule ausüben.

Viele Frauen neigen dazu, sich in der Hohlkreuzhaltung zu bewegen, um das durch den vergrößerten Bauch nach vorne gelagerte Gewicht auszugleichen, was den Rücken zusätzlich belastet und Schmerzen verursacht. Die frühzeitige Stärkung des Rückens ist empfehlenswert, um vielen damit zusammenhängenden Unannehmlichkeiten vorzubeugen.

Mit einer Schwangerschaftsgymnastik kann man die Wirbelsäule stärken und den Rücken entlasten. Man sollte bewusst eine gerade und aufrechte Haltung einnehmen und stets auf diese achten. Heben von schweren Gegenständen ist untersagt. Schwangere könnten außerdem Yogakurse für Schwangere besuchen oder regelmäßig Schwimmen gehen. Diese Aktivitäten sind für die Entspannung und Stärkung des Rückens optimal und besonders für Schwangere geeignet.

Verstopfung

Das von der Frau während der Schwangerschaft vermehrt produzierte Schwangerschaftshormon Progesteron verlangsamt die Darmtätigkeit, was letztendlich zu einer der typischsten Schwangerschaftsbeschwerden führt, der Verstopfung. Von einer Verstopfung spricht man, wenn zwischen jedem Stuhlgang mehr als drei Tage vergehen. Harter Stuhlgang, ein aufgeblähter Bauch, Müdigkeit und Übelkeit sind dabei unangenehme Begleiterscheinungen.

Auf Abführmittel sollten Schwangere am besten gar nicht zurückgreifen. Wenn, dann nur nach Absprache mit einem Arzt. Auf natürliche Weise kann man eine Verstopfung durch vollwertige, ballaststoffreiche Nahrung, wie Leinsamen, Weizenkleie, oder Trockenpflaumen bekämpfen. Neben vielseitiger und ausgewogener Ernährung fördern ausreichende Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung die Darmtätigkeit zusätzlich. Vermeiden sollte man Süßigkeiten, Weißmehlprodukte sowie schwarzen Tee und Kaffee, da diese den Darm belasten und so zur Verstopfung führen.

Wadenkrämpfe

Bei einem Krampf zieht sich die Wadenmuskulatur zusammen und kann ohne Zutun nicht mehr entspannt werden. Viele Frauen leiden stark unter nächtlichen Wadenkrämpfen. Mögliche Ursachen bestehen darin, dass der Bedarf an Calcium und Magnesium nur unzureichend gedeckt wird, so dass der Muskel überbelastet oder abgekühlt wurde. Ebenso können Durchblutungsstörungen in den Beinen verantwortlich sein. Ein Krampf lässt sich sofort lösen, indem die Betroffene aufsteht und ein paar Schritte geht. Anschließende Beindehnung und Beinmassage und eine warme Dusche können den Wadenmuskel entspannen.

Ausreichend Bewegung und Muskeldehnung, verringern die Wahrscheinlichkeit von Wadenkrämpfen, weil dadurch die Muskeln gestärkt werden. Man sollte in jedem Fall auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Mit einer magnesium- und calciumreichen Ernährung (Milchprodukte, Bananen und grünes Gemüse) kann Wadenkrämpfen vorgebeugt werden. Spezielle Magnesium- und Calciumtabletten sorgen für eine ausgeglichene Zufuhr. Wenn aber Wadenkrämpfe regelmäßig auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Schlaflosigkeit und Schlafstörungen

Während der Schwangerschaft sollte man sich so viel Schlaf und Ruhe gönnen wie nur möglich. Aber vor allem in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft haben viele Frauen einen besonders schlechten Schlaf. Durch verschiedene Schwangerschaftsbeschwerden wie Wadenkrämpfe, Rückenschmerzen, Sodbrennen, Stress, Bewegungen des Kindes im Bauch, allgemeines Unwohlsein oder erhöhter Harndrang können Schlafstörungen auslöst werden.

Der wachsende Bauch verhindert das Liegen in der gewohnten Schlafhaltung. Seitenlage mit angezogenen Knien ist die optimale Schlafposition in dieser Zeit. Manchmal hilft es auch, das obere Knie mit einem Kissen abzustützen. Entspannend wirkt ebenso ein warmes Bad oder Dusche vor dem Zubettgehen, unterstützt von natürlichen Beruhigungsmitteln wie warmer Milch mit Honig. Ein Kräutertee aus Baldrian, Melisse und Hopfen hilft beim Einschlafen. Auch sanfte Musik, Atemübungen oder Entspannungstechniken, wie autogenes Training haben eine beruhigende Wirkung. Auf Schlaftabletten sollte man aber unbedingt verzichten.

Ödeme und Wassereinlagerung

Eine vermehrte Wasseransammlung im schwangeren Körper ist nichts Unnatürliches und gehört dazu. Fast alle Frauen leiden dabei unter durch Wassereinlagerung im Gewebe verursachten geschwollenen Beinen, Füßen oder Händen. Die Ödeme sind nicht schmerzhaft, können aber ziemlich unangenehm sein, weil man sich nur schwer damit bewegen kann oder die Füße eventuell nicht mehr in die Schuhe passen. Damit die Ödeme wieder verschwinden, empfiehlt es sich, die Beine hoch zu legen oder ein warmes Bad zu nehmen. Der Flüssigkeitszufuhr sollten Sie dabei auf keinen Fall verringern.

Wasserabführende Medikamente sollten nach Möglichkeit nicht angewandt werden. Bei starken Ödemen jedoch kann es sich auch um eine Schwangerschaftskomplikation handeln, die vom Arzt behandelt werden muss.

Heißhunger

Auch Heißhunger, der oft zu wahllosem Essen anregt, gehört zu einer Schwangerschaft. Steigende Insulinproduktion während der Schwangerschaft führt häufig zu einem starken Abfall des Blutzuckerspiegels, was als Ursache für Heißhungerattacken gilt. Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag verteilt und eine bewusste, ausgewogene Ernährung sorgen dafür, dass diese zu lindern.

Müdigkeit

Viele Frauen fühlen sich besonders im ersten Trimester der Schwangerschaft sehr müde und erschöpft. Manchmal auch im Verlauf der ganzen Schwangerschaft. Das ist nichts Ungewöhnliches. Der Körper der Frau stellt sich drastisch um und muss sich an die neue Situation anpassen. Das kostet sehr viel Energie. Diese hormonelle Umstellung des Körpers ist sehr intensiv, vor allem in der Anfangsphase der Schwangerschaft. Dann erbringt der Körper der Schwangeren Hochleistungen erbringen, indem er für das Wachstum und ausreichende Blutversorgung des Babys sorgt.

Die Müdigkeit ist ein Zeichen für die Produktion des Hormons Progesteron, welches einen beruhigenden Effekt auf die Gebärmutter hat und somit die Schwangerschaft schützt. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel fühlen sich viele Schwangere wieder aktiv und fit. In den letzten Schwangerschaftsmonaten, begleitet durch starke Gewichtszunahme, schlechten Schlaf und Blasendrang, kann die werdende Mutter kaum noch eine Nacht richtig schlafen und sich daher tagsüber müde und erschöpft fühlen.

Sich des öfteren Ruhe gönnen, Aufregungen und Anstrengungen vermeiden, sind das beste Mittel gegen die Müdigkeit. Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft und sportliche Aktivität regen den Kreislauf an und sorgt für den zusätzlichen Energieschub.

Zähne und Zahnfleisch

Eine alte Volksweisheit lautet: Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn. Dies ist kein Aberglaube, denn in der Schwangerschaft werden die Zähne empfindlicher und das Zahnfleisch blutet häufiger. Dies geschieht aufgrund hormoneller Veränderung und durch den Entzug wichtiger Mineralstoffe durch das Kind. Besonders jetzt ist eine sorgfältige Mundhygiene unabdingbar. Eine weiche Zahnbürste ist am besten geeignet, um Zahnfleischbluten vorzubeugen.

Sorgfältiges Putzen der Zähne, Verwendung von Zahnseide und Mundspülung, am besten nach jedem Essen, wird empfohlen. Der Zahnarzt hat immer wertvolle Tipps zur Pflege und Erhaltung gesunder Zähne, deswegen sind während der Schwangerschaft mindestens zwei Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt ratsam.

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