Kinder und Cliquen

Freundeskreise und Kulturen

Sind die Freundeskreise von deutschen einheimischen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund gleich beschaffen? Gibt es überhaupt unterschiedliche Freundeskreise oder sind sie einfach alle miteinander befreundet?

Kinder mit Migrationshintergrund im Freundeskreis von einheimischen deutschen Kindern

Es ist schwierig festzulegen, wie eine normale Verteilung der Kulturen in Freundeskreisen aussieht. Gegenwärtig sieht es so aus, dass die Hälfte der einheimischen deutschen Kinder keine Kinder mit Migrationshintergrund zum Geburtstag einlädt, (Quelle: World Vision Kinderstudie von 2007). Die andere Hälfte lädt mit 26 Prozent mehrere ein und 33 Prozent ein bis zwei.

Die Anzahl der Freunde richtet sich nach demographischen Bedingungen. Kinder in Vorstädten, in denen weniger Kinder mit Migrationshintergrund leben, haben auch weniger Freunde mit Migrationshintergrund.

Jungen haben im Vergleich zu Mädchen etwas weniger Freunde mit Migrationshintergrund. Aber nicht nur zwischen den Geschlechtern gibt es einen kleinen Unterschied, auch das Alter spielt eine Rolle. Dies zeigt sich darin, dass jüngere Kinder im Normalfall weniger Freunde mit Migrationshintergrund haben.

Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass sie sich im zunehmenden Alter weiter entwickeln und eine Vielfalt an Erfahrungen machen. Ihr Horizont erweitert sich und dazu gehört auch die Erweiterung oder das Finden eines neuen Freundeskreises.

Wo Kinder aus unterschiedlichen Kulturen aufeinander treffen, dort schließen sie auch Freundschaften. Darum haben Kinder in Ganztagsschulen oder in Horten mehr Freunde mit Migrationshintergrund als Kinder, die keine Nachmittagsbetreuung beanspruchen.

Einheimische deutsche Kinder im Freundeskreis von Kindern mit Migrationshintergrund

Die Hälfte der Kinder mit Migrationshintergrund hat vorrangig deutsche Kinder im Freundeskreis und 80 Prozent laden mehrere deutsche Kinder zum Geburtstag ein.

Bei Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund verhält es sich genau umgekehrt, als bei ihren einheimischen deutschen Freunden. Wo bei den deutschen die Mädchen eher mit Kindern mit Migrationshintergrund befreundet waren, sind hier die Jungs mit 65 Prozent fast nur mit einheimischen deutschen Kindern befreundet.

Fazit

Kindern mit Migrationshintergrund nutzen fast vollständig Deutsch als Umgangssprache (94 Prozent) und somit lassen sich keine Sprachbarrieren finden, welche den Umgang zwischen den Kulturen erschweren könnten.

Nach ausführlichen Untersuchungen lässt sich keine signifikante Trennung zwischen den Freundeskreisen von einheimischen deutschen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund feststellen.

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