Die Nubbelverbrennung ist ein alter Karnevalsbrauch

Karnevalsbrauch

Nubbelverbrennung

Bevor am Aschermittwoch der Karneval sein Ende findet, feiern die Jecken den Höhepunkt der Karnevalszeit mit der Verbrennung des Nubbels. 

Beim Nubbel (mundartlich für „Irgendwer“) handelt es sich um eine angezogene Strohpuppe, die während der Karnevalszeit über vielen Kneipentüren oder aus dem Fenster hängt und in der letzten Karnevalsnacht unter Wehklagen und Beschimpfungen zu Grabe getragen wird.

Der Nubbel, dessen Vorläufer Zacheies hieß, und die Nubbelverbrennung tauchen im Kölner Karneval erstmals im Jahr 1913 auf. Ein Vorläufer dieses Brauches ist seit dem Mittelalter bezeugt: Zur Kichweih, einem Volksfest anlässlich der Weihe einer neuen Kirche, wurden vielerorts Strohpuppen verbrannt. Übrigens leitet sich der Begriff der Kirmes (Kirchmesse) ebenfalls dort ab.

Während der Nubbelverbrennung wird eine Anklageschrift vorgetragen, in der dem Nubbel die Schuld für alle begangene Sünden und Entgleisungen der Karnevalszeit angelastet werden. Häufig handelt es sich bei dem Ankläger um einen als Geistlichen verkleideten Karnevalsjeck, der die Anklage meist in Mundart und teilweise auch gereimt verliest.

Zunächst verteidigt die Menge den Nubbel gegen die Anschuldigungen. Am Ende schlägt die Stimmung um und sie ist von seiner Schuld überzeugt. Als Rache für die Sünden fordert die johlende Menge die Verbrennung des Nubbels und die daraus folgende Tilgung all ihrer Verfehlungen. Nach diesem symbolischen Ende der Karnevalszeit wird noch bis zum nächsten Morgen weiter gefeiert. 

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