In den ersten Wochen nach der Geburt ist es wichtig, dass die frisch gebackene Mutter sich schont. Unterstützung im Wochenbett sollte willkommen sein.

Wochenbett

Unterstützung im Wochenbett

In den ersten Wochen nach der Geburt ist es wichtig, dass die frisch gebackene Mutter sich schont und von den psychischen und physischen Strapazen erholt. Sie sollten sich nicht scheuen, Hilfsangebote zur Unterstützung im Wochenbett anzunehmen und sich keinesfalls überanstrengen.

Gerade im Frühwochenbett (die ersten zehn Tage nach der Geburt) ist es sehr wichtig, dass die Wöchnerin sich schont. Sie sollte möglichst viel liegen und nur leichte Aufgaben selbst übernehmen. Um unnötigen Stress zu vermeiden, sollten in der ersten Zeit nicht ständig Besucher empfangen werden. Die junge Mutter braucht Zeit, sich an die neue Lebenssituation zu gewöhnen und in ihrem Körper findet eine große hormonelle Umstellung statt. Dazu kommen Schmerzen und Beschwerden, die durch etwaige Geburtsverletzungen verursacht werden. Nicht zu unterschätzen sind auch die psychischen Auswirkungen einer Geburt auf die frisch gebackene Mutter. 

Wochenbett-Depression

Über die Hälfte aller jungen Mütter durchlebt den so genannten Baby-Blues, eine kurze Phase in der die Frauen sich niedergeschlagen und traurig fühlen und emotional übersensibel sind. Im Normalfall klingt der Baby-Blues nach einigen Stunden bis Tagen wieder ab. Bessert sich das befinden der Wöchnerin nicht, liegt vielleicht eine Wochenbett-Depression vor. 

In leichten Fällen kann das soziale Umfeld der jungen Mutter erheblich zu ihrer Besserung beitragen. Indem ihr möglichst viele Aufgaben des Alltags abgenommen werden, bekommt sie die Ruhe, die sie braucht. Kritische Äußerungen oder Streitereien sollten vermieden werden. Indem die junge Mutter mit vertrauten und verständnisvollen Personen über ihre Situation, ihre Gedanken und Gefühle redet, kann sie sich große Erleichterung verschaffen. 

Verschlimmert sich die Depression, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Es gibt zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten und auch Beratungsstellen, die sich auf die Behandlung solcher Erkrankungen spezialisiert haben. Betroffene Frauen können sich umfangreich auf der Website des Schatten und Licht e.V. informieren. Der Schatten und Licht e.V. ist eine Selbsthilfe-Organisation zu peripartalen psychischen Erkrankungen und bietet unter anderem eine ausführliche Übersicht über die verschiedenen Krankheitsbilder und Behandlungsmethoden sowie Adressen von Fachleuten, Einrichtungen und Beratungsstellen. 

Die Hebamme 

Eine sehr große Hilfe für die junge Mutter stellt die Hebamme dar. Bereits während der Schwangerschaft kann die Hebamme die werdende Mutter betreuen. In den ersten zehn Tagen nach der Geburt besucht sie Mutter und Kind täglich. Die Hebamme überwacht sowohl die Gesundheit des Säuglings, als auch die der Mutter, beantwortet Fragen und hilft bei Schwierigkeiten. So hilft sie jungen Müttern Unsicherheit und Selbstzweifel zu überwinden und eine gesunde Bindung zum Kind zu entwickeln. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die täglichen Besuche in den ersten zehn Tagen und darüber hinaus für bis zu 16 weitere Besuche bis zum Ende der achten Woche nach der Geburt. Besteht der Bedarf, kann der Arzt die Notwendigkeit einer weiteren Betreuung attestieren, die ebenfalls von der Krankenkasse übernommen wird.

Hilfe im Haushalt 

Eine gute Unterstützung durch den Partner und andere Verwandte sowie enge Freunde, trägt ebenfalls entscheidend zur Entlastung der Wöchnerin bei. Auf keinen Fall sollte sie den gesamten Haushalt allein erledigen müssen. Im Idealfall klärt man bereits vor der Geburt ab, wer in welcher Zeit und in welchem Umfang Hilfe leistet. Vorher lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, wie schnell man nach der Geburt wieder auf die Beine kommt. Es ist daher einfacher, im Voraus die Hilfe durch Freunde und Verwandte so zu organisieren, dass man bei Bedarf wirklich im Bett bleiben und sich regenerieren kann. 

Besteht keine Möglichkeit, dass der Partner oder andere Verwandte sich um den Haushalt kümmern, kann eine Haushaltshilfe beantragt werden. Möchte man in dieser wichtigen Lebensphase keinen Fremden um sich haben, kann auch ein Freund als Haushaltshilfe fungieren. Dieser wird dann von der Krankenkasse für seine Arbeit als Unterstützung im Wochenbett entlohnt, oft werden die kosten jedoch nicht vollständig übernommen und müssen bis zu einer gewissen Höhe selbst getragen werden. 

Der Umfang solcher Leistungen ist je nach Kasse anders geregelt. Am Besten informiert man sich bereits vor der Geburt bei seiner Kasse, welche Leistungen unter welchen Bedingungen übernommen werden. Anträge, die man eventuell benötigen wird, kann man sich auch schon vor der Geburt besorgen und vorbereiten. So vermeidet man übermäßigen bürokratischen Aufwand und den damit verbundenen Stress direkt nach der Geburt. 

Ruhe und Erholung sind wichtig

Jede Wöchnerin verkraftet die psychischen und physischen Folgen einer Geburt unterschiedlich gut. Das hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich nicht immer beeinflussen. Man sollte sich nicht zu sehr unter Druck setzen (lassen), denn startet man zu früh wieder voll durch, kann das zu Komplikationen führen. Mütter, die sich nach der Geburt überanstrengen, leiden häufiger an Wochenbett-Depressionen oder einer verminderten Milchproduktion und somit Stillschwierigkeiten. 

Das Wochenbett sollte eine Phase der Erholung und Regeneration sein, in der man sich viel Zeit für sich und sein Baby nimmt. In unserer heutigen Leistungsgesellschaft gönnen sich Frauen diese Phase leider oft nicht mehr. Sie möchten so schnell wie möglich wieder funktionieren und ignorieren dabei das Ruhebedürfnis ihres Körpers. Mit etwas Unterstützung ist das Wochenbett eine einmalige Chance auf eine wunderbare, erholsame Zeit für Mutter und Kind.

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