Halloween: Brauchtum

Im Zeichen des Kürbis

Halloween ist eng verknüpft mit Erntedankriten. Dies ist ein Grund, warum der Kürbis als frühherbstliches Saisongemüse zum Wahrzeichen für Halloween werden konnte. Zum Glück: Eine ausgehöhlte Birne wäre sicherlich weniger furchteinflößend.

Zu Halloween werden Kürbisse von ihrem Inneren befreit und Gesichter und gruselige Fratzen werden hinein geschnitzt. Hinter diesem Brauch steckt eine Geschichte, die aus einer irischen Sage des 19. Jahrhunderts stammt. Heutzutage werden die ausgehöhlten Kürbisse mit einer Kerze versehen und dienen als Dekoration. Früher jedoch sollten die leuchtenden Fratzen böse Geister glauben lassen, dass in diesem Haus bereits andere Geister hausen, und sie somit vertreiben. Eine irischen Sage des 19. Jahrhunderts erzählt, warum der Halloween-Kürbis im Englischen den Namen „Jack O’Lantern“ erhielt. Jack war der Sage nach ein Mann, der den Menschen wie auch dem Teufel böse Streiche spielte.

Ein Kürbis namens Jack O’Lantern

Zu Jacks Lebzeiten gelang es dem Teufel nicht, seine Seele zu holen, da er immer wieder ausgetrickst wurde. Als der Teufel das erste Mal versuchte, seine Seele zu holen, bat Jack sie ihm an, wenn er ihm vorher einen letzten Drink spendierte. Der Teufel verwandelte sich in eine Münze, um den Wirt zu bezahlen. Jack jedoch steckte die Münze schnell in seine Tasche, aus der der Teufel nicht mehr herauskam, da Jack noch ein Kreuz in ihr hatte. Jack begann mit dem Teufel zu verhandeln und der Teufel versprach ihm, seine Seele weitere zehn Jahre nicht zu holen. Nach zehn Jahren suchte der Teufel Jack erneut auf. Diesmal bat Jack um seine Henkersmahlzeit, einen Apfel, den ihm der Teufel pflücken sollte.

Als der Teufel den Baum hinaufkletterte, um den Apfel zu holen, holte Jack schnell ein Messer aus seiner Tasche und schnitzte ein Kreuz in die Rinde des Apfelbaumes. Somit war der Teufel erneut gefangen. Diesmal verlangte Jack, dass seine Seele niemals geholt wird. Als Jack dann jedoch starb, fand er für seine Seele weder einen Platz im Himmel, da er zu Lebzeiten ein geiziger und betrügerischer Mensch war, noch einen in der Hölle. So musste er sich in einer Zwischenwelt aufhalten. Vom Teufel erhielt er jedoch ein wenig Licht, ein Stück Kohle aus dem Höllenfeuer, das er in einer Rübe (in den USA durch den Kürbis ersetzt, da die Rübe noch zu wenig verbreitet war) durch die Zwischenwelt trägt. Diese Rübe, bekam die Bezeichnung „Jack O’Lantern“ – die „Jack-Laterne“.

„Süßes, sonst gibt’s Saures“

Kinder und Jugendliche laufen gruselig verkleidet durch die Straßen und sammeln Süßigkeiten ein. Dieser Brauch zu Halloween hat einen geschichtlichen Hintergrund, der von den Kelten stammt. Ein weiterer Brauch zu Halloween ist, dass sich Kinder verkleiden, möglichst schön gruselig, als z.B. Hexen, Geister, Vampire, etc., und durch die Nachbarschaft laufen. Sie gehen von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten. Wer nichts Süßes gibt, kann damit rechnen, dass die Kinder ihm einen Streich spielen werden, daher der Spruch „Süßes, sonst gibt’s Saures“.

Auch dieser Brauch hat einen Hintergrund, der aus Europa, genauer gesagt aus dem Keltischen, stammt. Zu Zeiten des Samhainfestes (Fest der Kelten für den Totengott/Gedenktag für die Verstorbenen) gingen Kinder und Jugendliche durch ihre Nachbarschaft, um Brennholz und anderes Brennmaterial zu sammeln.

Mit diesen Materialien wurde dann ein großes Lagerfeuer gemacht, womit der Tag gefeiert wurde und böse Geister ferngehalten werden sollten. Des weiteren wurden Lebensmittel bereitgestellt, u.a. um die Toten zu besänftigen und teilweise verkleidete man sich auch mit Tierfellen oder -köpfen. Dieser Brauch wurde bis in die heutige Zeit nur teilweise verändert. Kinder und Jugendliche ziehen durch die Straßen und erbitten Gaben von den Hausbewohnern, der spirituelle Hintergrund jedoch spielt dabei keine Rolle mehr.

Die Apfelschale als magische Vorhersage

Eine andere Tradition, die vielleicht hierzulande weniger bekannt ist, ist das Spiel mit der Apfelschale. Hierzu wird einmal die Schale eines Apfels möglichst dünn und an einem Stück abgeschält. Die Apfelschale wird dann über die linke Schulter geworfen und man versucht einen Buchstaben aus ihr zu entziffern. Dieser Buchstabe soll der Anfangsbuchstabe des Namens des zukünftigen Ehepartners sein.

Dieser Brauch stammt von den Römern, die das Gebiet der Kelten im ersten Jahrhundert besetzten. Die Römer feierten ein Fest, das den Samhain-Fest sehr ähnlich war. Das Fest war den Verstorbenen, ähnlich wie bei den Kelten, und der Göttin des Obstsegens, Pomona, gewidmet. Das Symbol für Pomona war der Apfel. Dieser Brauch ist also auf die Römer und Kelten zurückzuführen, die glaubten, dass in der Nacht der Toten ein Blick in die Zukunft möglich sei.

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