Shooter – ein harmloser Zeitvertreib?

Gewalt in Computerspielen

Immer wieder flammt die Diskussion von neuem auf, ob Computerspiele mit Gewaltinhalten Aggressionen fördern oder sogar Gewalt zur Normalität werden lassen. Welche Wirkung haben derartige Spiele auf Kinder?

Durch die rasante technische Entwicklung wird die Spielwelt immer realistischer, wodurch die Grenzen zwischen Realität und virtueller Spielwelt mehr und mehr zu verschwimmen drohen.

Ziel der Spiele ist es oft, den Gegner mit Hilfe einer Auswahl von Waffen möglichst schnell zu bezwingen. Eine friedliche Art der Konfliktlösung wird im vornherein ausgeschlossen. Es stellt sich die Frage, ob die virtuell erlernten Verhaltensweisen auch in der Realität ihre Anwendung finden.

Wirkung der Gewalt

Es ist wissenschaftlich noch nicht geklärt, welche Wirkung das Ausüben und Sehen von Gewalt auf den Spieler hat. Zum einen könnte sie abreagierend wirken – den Menschen von negativen Emotionen befreien. Sie könnte auch abschrecken und eher eine Aggressionsangst fördern. Andererseits ist es auch möglich, dass die Gewaltbereitschaft zunimmt oder eine Gewöhnung an diese bis hin zur Abstumpfung stattfindet.

Zur Imitation der Handlungen im Computerspiel könnte es bei einer starken Vertiefung ins Spiel und Identifikation mit den Protagonisten kommen. Allerdings könnte auch ein konkreter Effekt auf den Spieler ausbleiben, da der Mensch grundsätzlich die Fähigkeit besitzt zwischen einer vorgetäuschten Spielwelt und der Realität zu unterscheiden.

Skepsis gegenüber neuen Medien

Die Kritik an neuen Medienformen gab es schon in der Vergangenheit. So gerieten beispielsweise früher Comics, das Fernsehen und Rockmusik auch oft ins Kreuzfeuer. Es wurde immer vorgeworfen, dass der Konsum bleibende Schäden beim Konsumenten verursachen würde. Viele dieser Medienformen sind heute in der Gesellschaft akzeptiert.

Lehrreich?

Auch sollte auf den sportlichen Aspekt der Spiele hingewiesen werden. So werden die Hand-Augenkoordination, taktisches Denken und das Reaktionsvermögen trainiert.

In Multiplayerspielen sind Teamfähigkeit, Kommunikation und die Einhaltung von Regeln wichtig für den Spielerfolg. So werden eventuell auch soziale Kompetenzen fürs reale Leben erworben.

Zusammenhang zwischen Gewalt in PC-Spielen und Gewalttaten

Ein konkreter Zusammenhang zwischen Gewalt in Computerspielen und Gewalttaten in der Realität ist nicht bewiesen. Allerdings wird diese Verbindung oft gezogen bei Amokläufen in Schulen, die in der Vergangenheit stattfanden, bei denen der Amokläufer PC-Spiele mit Gewaltinhalten regelmäßig spielte. Dem kann man entgegenhalten, dass sich diese Spiele bei vielen Jugendlichen großer Beliebtheit erfreuen, und es somit nicht aussagekräftig ist, dass sie Amokläufer gespielt haben.

Generell sind diese Kriegs- und Kampfspiele keine neue Erfindung, sie weisen viele Ähnlichkeiten mit kindlichen Fang- und Kampfspielen wie Räuber und Gendarm auf. Dabei sollten Sie als Eltern immer auf die Altersfreigabe bei den Spielen achten.

Am wichtigsten ist es das Individuum, welches diese Spiele konsumiert in Augenschein zu nehmen. Das soziale Umfeld, indem es aufwächst, und die Erziehung spielen eine große Rolle. Die Bewertung von Gewalt in Computerspielen hängt im hohen Maß von den eigenen Wertvorstellungen ab. Ob das Spielen von Computerspielen mit Gewaltinhalten nun ein harmloser Zeitvertreib ist oder aggressionsfördernd ist, hängt letztlich von dem Konsumenten ab.

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