Oma & Opa

Die größten Unterstützer junger Familien

Da ich aus dem südlichen Europa stamme, ist es für mich normal, eine riesige Familie zu haben. Sie ist personenmäßig der Familie meiner Lebensgefährtin, die aus Mittelhessen stammt, weit überlegen. Sehr weit. Jedoch zähle ich zur Familie auch die entferntesten Familienzweige. Als Kind wurde ich deshalb nicht nur von meiner eigenen Mutter, sondern auch von Opas, Omas, Onkels, Tanten, Cousinen und Cousins bemuttert. Kurz gesagt, es war immer jemand da, der sich um mich gekümmert hat.

Heute ist der Süden weit entfernt. Und mit ihm die herrlich große Familie. Was meinem eigenen Sohn bleibt, ist die typische Kleinfamilie. Doch er kann sich auf Oma und Opa verlassen. Sie sind immer für ihn da und damit auch für uns.

Als erstes fallen mir natürlich die zahlreichen kleinen und großen Geschenke ein, die unser Sohn erhält. Nicht nur die zum Geburtstag, zu Weihnachten oder zu Ostern. Sondern auch nur mal so, für gute Noten oder weil er halt der Enkel ist. Dass des öfteren kleinere Überraschungen auch für uns dabei sind, kann ich nicht verheimlichen.

Die finanzielle Starthilfe ist nicht alles

Doch was mit Geld nicht aufzuwiegen ist, ist die Tatsache, dass sie uns selbstlos zur Seite stehen und immer wieder Einspringen, wenn Not am Manne oder an der Frau ist. Das ist pure Arbeitsleistung, die mit Geld kaum zu beziffern wäre. Uneigennützig und ohne viel Kritik stellen sie sich zur Verfügung und nehmen auch Anweisungen von uns entgegen. Sie akzeptieren unseren Lebensstil und unsere Erziehungsmethoden, obwohl sie ihre ganz eigene Vorstellung vom guten Leben haben.

Ich wundere mich über diese Gelassenheit. Als ich selbst Kind und junger Erwachsener war, knallte es des öfteren zwischen uns. Woher kommt diese Ruhe, woher diese Nachsicht mit unserem Sohn, wenn er seine fünf Minuten hat? Da ich jetzt selbst ein Elternteil bin, kann ich ihre Sorgen nachvollziehen, die sie damals meinetwegen hatten. Und manchmal entdecke ich mich in ihnen wieder. Und nicht immer ist es mir peinlich.

Ich ertappe sie oft dabei, dass sie mich als unreifes Kind behandeln. Ich werde nicht mehr wütend. Ich kann mit beiden Beinen fest im Leben stehen, einen guten Beruf und eine eigene Familie haben. Doch an Lebenserfahrung kann ich sie nie einholen. Trotz höherer Bildungszertifikate und einer besseren Ausbildung, muss ich zugeben, dass es so etwas wie eine Perspektive des Alters gibt. Oder mit anderen Worten: Alterweisheit.

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