Ein Fairer Streit kann für Kinder lehrreich sein

Streit vor den Kindern

Ein fairer Streit kann für Kinder lehrreich sein

Selbst in den glücklichsten Beziehungen kann es von Zeit zu Zeit zu Spannungen kommen. Manchmal artet es in einen handfesten Streit aus. Doch wenn Kinder in der Nähe sind, herrschen ganz bestimmte Regeln bei einem Streit.

Dass es zwischen Mann und Frau auch einmal kracht, ist oft unvermeidlich. Doch sobald ein Paar Kinder hat, wird es schwierig. Viele Eltern sind unsicher, ob sie ihren Streit vor den Kindern austragen dürfen. Die Ängste sind durchaus gerechtfertigt, denn ein heftiger Streit kann die Kinder tatsächlich sehr verunsichern. Dennoch ist es nicht nötig, niemals in deren Beisein zu streiten. Ein fairer Streit kann für Kinder durchaus lehrreich sein. Wie genau streitet man sich konstruktiv und was tun, wenn der Streit doch eskaliert, oder es zu oft vorkommt?

Die unkontrollierte Wut beim Streiten ist schlecht für die Kinderseele

Es gibt zahlreiche Arten von Streits. Einmal geht es um Sachfragen, wie die Verteilung der Alltagsaufgaben und andererseits gibt es tiefer greifenden Streit, bei dem oft um die Paarbeziehung selbst geht. Vor allem dann, wenn aus dem Streit wer am meisten „Recht“ hat, wirkt sich das eventuell verheerend auf die Kinderseelen aus. Wenn sich Mutter und Vater anschreien, mit Schimpfworten belegen und gegen seitig erniedrigen. Psychologen warnen vor dieser Art von Streit, denn für Kinder bricht eine geborgene Welt zusammen. Das Kind fürchtet die Trennung der Eltern. Das Verhaltensmuster der Eltern passt so gar nicht in die Welt des Kindes, wenn plötzlich geschrien wird, die Tür geknallt werden oder Beleidigungen fallen. Zudem suchen die Kinder oft die Schuld bei sich. Wichtig ist, dass Eltern dem Kind klarmachen, dass der Streit nichts mit ihm zu tun hat.

Dennoch kann ein konstruktiver Streit eine wichtige Erfahrung für das Kind sein. Denn gibt ein Elternteil ständig nach und stellt seine Interessen zurück, lernt das Kind keine Streitkultur kennen. Spätere Konflikte sind also oftmals vorprogrammiert. Es ist gut, dem Kind zu vermitteln, dass man gemeinsam heftige Gefühle wie Enttäuschung und Frust bewältigen kann. Das Kind sollte jedoch niemals in den Streit miteinbezogen werden.

Was passiert, wenn der Streit doch eskaliert?

Für manche Paare ist es schwierig, bei einem Streit sachlich zu bleiben. Wut und Enttäuschung sind sehr starke Impulse und es dauert nicht lange, bis man sich plötzlich in einem Sumpf aus Schuldzuweisungen und Vorwürfen oder sogar Beschimpfungen befindet. Das anwesende Kind rückt dabei oft in den Hintergrund. Sollte ein schlimmer Krach ein einmaliges Ereignis sein, bei dem es zu einer Versöhnung kommt, werden die Wunden beim Kind mit der Zeit verheilen. Durch gegenseitigen Respekt beider Elternteile und eine beidseitige Entschuldigung, kann die kindliche Welt allmählich gerade gerückt werden. Eltern sollten kindgerechte Gespräche führen und auch dem Kind vermitteln, dass alles nicht so gemeint war.

Streitigkeiten kommen vor, doch Eltern sollten sich immer darüber im Klaren sein, dass Kinder ganz besonders sensible Antennen aufweisen.

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