Essensverweigerung durch das Kind ist für Eltern nicht nur ernüchternd, sondern auch besorgniserregend, denn oftmals bleibt es nicht bei einem Tag.

Essensverweigerung bei Kleinkindern

„Mama, das schmeckt mir nicht!“

Es kommt der Zeitpunkt, an dem ein Kind den Teller unberührt lässt, obgleich das Essen liebevoll zubereitet wurde. Die Essensverweigerung durch das Kind ist nicht nur für die Eltern ernüchternd, sondern auch besorgniserregend, denn oftmals bleibt es nicht bei einem Tag, an dem das Kind die Mahlzeit verwehrt.

Die Mehrheit der Elternschaft kommt einmal in die Situation, in der der geliebte Sprössling unruhig auf seinem Stühlchen hin und her rutscht und das liebevoll gekochte Essen unberührt lässt. „Probier doch wenigstens mal, vielleicht schmeckt es dir doch.“, ist nur einer von vielen Sätzen, die Eltern spontan einfallen, wenn es dazu kommt. Die Antwort kommt oftmals in Form eines gequälten Gesichtsausdrucks oder sogar einem Tränenausbruch. Die Kinder wollen plötzlich einfach nicht mehr richtig essen. Weder das Gemüse, das Fleisch noch die fein pürierte Soße werden angerührt. Es ist für viele Eltern zum Verzweifeln und es stellt sich die Frage – wie sollen die Kinder gesund ernährt werden, wenn sie wichtige Lebensmittel ablehnen?

Kinder müssen in jeder Hinsicht vertrauen – auch beim Essen

Diese Phasen der Essensverweigerung sind bei Kleinkindern allerdings vollkommen normal. Ernährungswissenschaftler können beruhigen, „Kinder haben nicht jeden Tag den gleichen Appetit, denn mal essen sie mehr und mal weniger und oftmals essen die Kleinen sehr einseitig.“ Die Kinder gehen beim Essen nach ganz anderen Kriterien, denn sie kennen viele Nahrungsmittel noch gar nicht und entscheiden daher instinktiv.

Dabei lassen sich die Kinder von der Leitfrage lenken, was ist sicher, was sichert mir mein Überleben? Süßigkeiten sind bekanntlich äußerst kalorienreich und bevorzugt ist die Kost, die satt macht und die nötige Energie für das Wachstum liefert. Die Sprösslinge brauchen manchmal einfach ein bisschen länger, dass Essen zu akzeptieren. Das Gemüse passt für die Kleinen also nicht unbedingt in das Schema und doch lohnt es sich, es immer wieder anzubieten. 

Kinder erfassen Lebensmittel mit allen Sinnen, sie fühlen mit der Hand, riechen daran und lassen sich auch von der Farbe des Essens beeinflussen. Erst zum Schluss zählt für viele Kinder der Geschmack. Es ist also viel Geduld gefragt, wenn es darum geht, die Kinder kulinarisch in die gesunde Richtung zu bringen. Immer wieder anbieten, bis auch der Spinat gegessen wird, lautet die Devise. Ein Gewöhnungsprogramm ist gefragt, bei dem das Kind irgendwann zugreifen wird, dass eine früher und das andere später.

Keine Machtkämpfe mit den Kindern um das Essen führen

Die Kinder zum Essen zu zwingen, ist sicherlich der falsche Weg und auch Tricks und Überredungskünste sollten unterlassen werden. In Anbetracht dessen, dass Kleinkinder gerne Mahlzeiten nutzen, um auch einmal den Bestimmer zu spielen, wird der Machtkampf aussichtslos enden und nervenaufreibend für beide Seiten sein. Kinder spüren schnell die Sorgen der Eltern und gerade Kleinkinder ringen oft um Aufmerksamkeit. Es gilt – die Eltern entscheiden, welches Essen auf den Tisch kommt, die Kinder bestimmen, ob und wie viel. Hier ist Gelassenheit gefragt und es empfiehlt sich, immer eine vertraute Komponente wie einen Brotkorb auf den Tisch zu stellen. Dort können die Kleinen sich bedienen, wenn sie etwas nicht mögen. Auch beliebte Zutaten wie Nudeln erleichtern den gemeinsamen Familientisch uns beugen „Extrawürste“ vor. 

Die erforderte Nahrungsmenge ist ein Thema, bei dem sich schon viele Eltern verschätzt haben. Auch kleine Snacks, wie zum Beispiel Apfelschnitze, Dinkelstangen oder Reiswaffeln füllen den kleinen Magen und sorgen für ein Völlegefühl. Wo die Eltern diese kleinen Zwischenmahlzeiten nicht mit auf die Liste der Mahlzeiten des Tages aufnehmen, sind die Kinder stundenlang satt. Sie verstehen nicht, warum ihnen eine Stunde später ein voller Teller vorgesetzt wird. Genau um diesen Missverständnissen vorzubeugen, empfiehlt sich ein Ernährungsprotokoll, in dem Eltern auch die kleinen Naschereien mit aufnehmen. 

Ein junges und gesundes Kind verhungert keinesfalls freiwillig. Solange es aktiv bleibt und einen frohen Gemütszustand vorweist, ist in der Regel alles in Ordnung. Eltern sollten jedoch den Arzt aufsuchen, wenn die Kinder eine Woche lang alles ablehnen und schwächlich sind.

Alles in allem legen Kinder beim Essen einen großen Wert auf das Äußere. Gemüse ist für die Kleinen oftmals ansehnlicher, wenn es bissfest ist und als Rohkost angeboten wird. Kohlrabi, Gurken oder Paprika knabbern die Kinder meistens gern. Auch süßes Obst wie Äpfel, Bananen oder Weintrauben stehen ganz oben auf der Beliebtheitsliste. Die Kinder sollten mundgerechte Kost erhalten und Mahlzeiten, die zum Zugreifen animieren. Am Ende siegt die Geduld, denn trotz allem sind die Kleinen neugierig!

Verwandte Artikel

Begin typing your search term above and press enter to search. Press ESC to cancel.

Zurück nach oben