Babynamen

Dem Baby einen Namen geben

Anakin, Teurobert, Jason oder doch lieber Alexander? Die schönste Sache während der Schwangerschaft ist zugleich die Kniffligste: der Babyname. Schließlich soll der Nachwuchs später damit auch sorgenfrei leben können.

Erst freut man sich unglaublich über die Schwangerschaft, dann erfahren die Eltern, ob es ein Junge oder Mädchen ist, doch anschließend beginnt das Bücher wälzen. Aus einem Buch werden mehrere und darüber hinaus, wird das Internet von oben bis unten durchsucht.

Neidisch wird zu Paaren herüber geblickt, die schon ewig ihren Traumnamen haben. Warum aber ist die Wahl des Namens manchmal eine solche Qual? Zum einen trägt wohl die, nicht zu knappe, Auswahl an Namen dazu bei, aber auch die Erwartungen aus dem Umfeld sind meist hoch.

Alle sollen glücklich sein

Nicht nur die Eltern und Angehörige sollten zufrieden sein, sondern vor allem der Träger des Namens, denn dieser verbringt sein ganzes Leben damit. Vorteilhaft wäre daher eine Wahl, die noch im Erwachsenenalter vertretbar ist. Stark verniedlichende Namen werden dem Kind  im späteren Berufsleben wohl eher Belächeln statt Anerkennung bringen.

Viele Dinge sind zu beachten und man verliert schnell den Durchblick im Dschungel der Buchstaben und Bedeutungen. Folgend sind einige Tipps und Tendenzen aufgeführt, die eventuell die rettende Liane symbolisieren.

And the winner is…

Es lohnt sich meist ein Blick zu den anderen Eltern, um sich ein paar Inspirationen zu suchen. Doch es gibt weiterhin noch zusätzliche Hilfen. Die populärsten Namen sind nützlicherweise in Ranglisten im Internet zusammengefasst. 2008 belegten dort Leonie und Leon den ersten Platz, laut Aussagen von OpenPR. Doch ist es wirklich so sinnvoll sein Kind nach einer Bestenliste zu benennen?

Wem es gefällt, der kann sich natürlich daran richten, sollte sich aber bewusst sein, dass das Kind sehr wahrscheinlich viele gleichnamige Freunde haben wird oder selbst in der Schule namenstechnisch wenig individuell ist. Vielleicht stellt eine andere Trendwelle die durchaus attraktivere Variante dar, aber diese birgt gleichermaßen ihre Tücken.

Von James, Juliet und anderen Anglizismen

The queen is totally amused. Und viele Deutschen auch, denn Anglizismen bereichern unsere Sprache. Da geht man zum Meeting mit dem Ladykiller in das nächste Shoppingcenter und auch vor den Namen hat der englische Einfluss auf die deutsche Sprache keinen Halt gemacht.

Natürlich klingt Lewis aus dem Munde eines Muttersprachlers sanft und zart, wogegen viele Menschen hier die Aussprache eher als schwierig empfinden und sogar den, doch so schönen Namen, entstellen könnten. Doch es geht noch anders.

„Kannst du mir das bitte buchstabieren?“

Lüfthildis und Matgorzata – was aussieht, wie versehentlich auf der Tastatur eingeschlafen, sind tatsächliche Mädchennamen. Doch es geht noch skurriler. Viele Eltern gehen gerne ins Kino und lieben die Helden auf der Leinwand. Natürlich dürfen dabei die Sprösslinge mit den Namen Aragorn, Legolas oder Anakin nicht fehlen.

Aber auch Kinderbücherfiguren werden mit der Geburt eines Babys lebendig, so beispielsweise Huckleberry. Auffällig ist zudem, dass besonders Angehörige der niedrigeren Bildungsschichten, sich oft an Telenovelas oder anderen Soaps orientieren. Trotzdem sind diese Namen noch relativ normal.

Doch alles hat seine Grenze: Besonders schwierig wird es mit geschlechtsneutralen Namen, wie „Randy“ oder „Luca“. Sie dürfen nur verwendet werden, wenn ein zweiter Vorname vorhanden ist, der eindeutig das Geschlecht des Kindes kennzeichnet. So entschied zum Beispiel das Uelzener Standesamt.

Verboten ist ebenfalls die Verwendung von Kürzeln. JD oder Jr. werden als Abkürzungen behandelt, aber nicht als eigenständige Namen. Das gleiche gilt für Ortsbezeichnungen. Daher trifft man hierzulande keine Kinder, die Alaska heißen.

Rot sieht jedes Amt zudem bei Namen, die  Geschäftsbezeichnungen verkörpern. Tempo oder Microsoft sind daher unmöglich durchsetzbar, wurden allerdings von Eltern beantragt. Zu viel Fantasie ist demnach nicht gut. Daher lautet die Frage aller Fragen: Wie kommt man nun zu dem perfekten Namen für das Kind?

Man nehme…

Ein sicheres Rezept für Benennung der Kleinen gibt es natürlich nicht. Klanglich kann jedoch einiges beachtet werden. Vorname und Nachname sollten nicht mit dem gleichen Buchstaben beginnen oder ähnlich klingen. Meist hören sich zudem kürzere Vornamen besser zu längeren Nachnamen an und umgekehrt.

Melodisch und sprachlich ungünstig sind zusätzlich Vornamen, die auf einem Vokal enden, dann jedoch auf einen Nachnamen anschließen, der mit einem Vokal beginnt. Bei der Nennung verschwimmen beide Vokale ineinander, wie bei „Ida Aal“.

Für alle Unsicheren bietet dann das Internet noch eine letzte Lösungsmöglichkeit. Zusätzlich erleichtert eine Studie der Uni Chemnitz die Entscheidung. Denn einige Namen werden positiv assoziiert, wie Katharina. Negative Gefühle lösen dagegen angeblich Mandy, Kevin und Mike. Emilismus und Kevinismus sind zugehörigen Fachbegriffe. Die daraus resultierende schlechte Wirkung auf das Berufsleben, lässt sich jedoch nicht vollständig belegen.

Natürlich können Namen als Individualisierungshilfe dienen, doch ist jedes Kind im Endeffekt selbst seines Glückes Schmied und Namen sind, wie vieles, einfach Geschmacks- und Gewöhnungssache. Meist haben übrigens die Kleinen viel weniger Probleme mit ihren Namen, als gedacht.

Und noch ein Ratschlag zum Schluss: Es ist immer besser vor der Geburt den Namen zu finden. Nach der Geburt sind die Eltern stark von ihren positiven Gefühlen übermannt, dass sich schon einige für Babynamen entschieden, die sie mittlerweile nicht mehr passend finden.
Möge nun die große Suche beginnen.

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