Das Baby kommt

Bevor der Nachwuchs kommt – Vorbereitungen auf die Geburt

Wochen oder Monate vor der Geburt spielen nicht nur bei Mama die Hormone verrückt – auch für angehende Väter ist die Zeit, bevor der Nachwuchs auf die Welt kommt, etwas ganz Besonderes.

Auf die Geburt will man sich deshalb natürlich auch gut vorbereiten. Aber gerade in diesem Hormon- und Gefühlschaos tendieren viele Eltern dazu, es mit manchen Dingen vielleicht etwas zu gut zu meinen und andere wiederum zu vernachlässigen oder gar zu vergessen. Worauf kommt es also bei den Vorbereitungen auf die Geburt tatsächlich an?

Die Namensfindung für den Nachwuchs

Viele Eltern tendieren dazu, die Sache mit dem passenden Namen erst einmal schleifen zu lassen. Denn oft sind sich Mama und Papa nicht einig und dann wird mitunter heftig diskutiert und anschließend prokrastiniert. Bis es dann nun einmal „zu spät“ ist, das Kind auf die Welt kommt und man sich immer noch nicht einig ist. Deshalb sollte die Namensfindung im Grunde mit dem Kinderwunsch und nicht erst im letzten Schwangerschaftsmonat oder gar noch später beginnen. Bringen erste Untersuchungen die Sicherheit darüber, ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt, kann die Namensfindung noch konkreter werden. Wer inspirationslos ist, kann sich übrigens einfach in Namensbüchern oder im Internet auf die Suche nach schönen und mitunter auch ungewöhnlicheren Namen machen.

An rechtzeitige Absprachen denken

Damit es nach der Geburt nicht zu viel Stress und Überforderungen mit den hinzukommenden Aufgaben, die jedes Neugeborene nun einmal mit sich bringt, kommt, sollten rechtzeitig Absprachen mit Familienmitglieder, Freunden und Bekannten getroffen werden. Wer nimmt beispielsweise das Kind zu sich, wenn einmal etwas mit den Eltern sein sollte oder diese aus irgendeinem Grund für einige Stunden keine Zeit haben, auf den Nachwuchs aufzupassen? Deutlich komplizierter ist es auch, wenn bereits Kinder oder Haustiere im Haus sind. Da Babys oft „zum falschen Zeitpunkt“ oder unangekündigt zur Welt kommen, sollte gerade in den letzten Wochen vor der Geburt immer jemand spontan bereit sein, auch nachts zu kommen und Kinder oder Haustiere zu betreuen, damit die Eltern jederzeit in die Klinik fahren können.

Größere Kinder sollten im Gespräch auf die Geburt vorbereitet werden. Ihnen sollten die Eltern erklären, was sich in den nächsten Wochen oder Monaten ändern wird. Und dass sie nun auch viel Zeit mit dem Geschwisterchen verbringen werden, da dieses noch kleiner und hilfloser ist.

Auch mit dem Arbeitgeber oder den Arbeitgebern ist natürlich zu sprechen. Auch angehende Väter sollten ihre Vorgesetzten darauf vorbereiten, das sie in Kürze einige Tage oder Wochen für das Kind einplanen müssten. Innerhalb der Elternzeit besteht übrigens Kündigungsschutz – zumindest für acht Wochen.

Die richtigen Dinge anschaffen

Angehende Eltern tendieren dazu, ein wenig panisch zu werden, wenn es auf die letzten Wochen der Schwangerschaft zugeht und überstürzt verschiedene Dinge zu kaufen, die vielleicht gar nicht unbedingt nötig wären oder andere essentielle Dinge zu vergessen. Deshalb sollte eine Liste aufgestellt und diese in Ruhe, das heißt rechtzeitig, abgearbeitet werden.

Zunächst ist über die vielleicht größte Anschaffung zu sprechen: Das neue Zuhause. Erst einmal muss gesagt werden, dass dem Baby die Wohnung oder das Haus im Grunde vollkommen egal ist. Denn vor allem in den ersten paar Monaten schläft der oder die Kleine vielleicht bei den Eltern und ein eigenes Kinderzimmer zum Spielen braucht der Nachwuchs im Grunde erst ab einem oder zwei Jahren, wenn es auch kein Problem mehr ist alleine zu schlafen.

Dennoch ist es für viele Eltern eine Entlastung, zu wissen, dass schon mit der Geburt des Kindes mehr gemeinsamer Raum vorhanden ist, in dem die zukünftige Familie sich gesund und bequem entfalten kann und in dem das Kind von Anfang an sein eigenes Reich hat.

Natürlich ist eine größere Wohnung oder gar ein Einfamilienhaus für junge Eltern oft eine finanzielle Hürde, weshalb über eine Kreditaufnahme oder andere Finanzierungsmodelle nachgedacht werden sollte. Es gilt natürlich auch hier, sich rechtzeitig zu informieren, da es für Schwangere und für junge Eltern viele verschiedene Bedingungen, Möglichkeiten und Problemlösungen gibt, die man genau kennen sollte. Während sich in der Schwangerschaft kaum etwas an den üblichen Konditionen ändert, kann es für Eltern, die Elterngeld beziehen, schwierig werden, eine ausreichende Bonität nachzuweisen.

Inventar für das Baby

Abseits ähnlicher großer Anschaffungen, wie vielleicht auch einem größeren Auto inklusive Kindersitz usw. gibt es einige Dinge, die vor der Geburt in jeden Haushalt gehören:

  • Ein Wickeltisch (am besten ein ausreichend großer, sodass nicht nach einem oder zwei Jahren ein neuer gekauft werden muss)
  • Mehrere Schnuller und Fläschchen
  • Unzählige Spuck- und Moltontücher
  • Pflegeartikel, wie dicke Binden, geruchsfreie Waschlotion
  • Ein Still-BH und Stilleinlagen
  • Babybett
  • Kinderwagen
  • Kindersitz fürs Auto
  • Kleidung
  • Unterbringung für die Erstausstattung
  • Eventuell ein Schlaf- oder Pucksack
  • Kurz vor der voraussichtlichen Geburt: Ausreichend Wasser und die richtigen Lebensmittel im Haus, damit Zeit für das Kind ist und nicht ständig zum Supermarkt gerannt oder am Herd gestanden werden muss

Eine noch detailliertere Liste eventuell wichtiger Dinge haben wir in einem älteren Artikel bereits zusammengestellt.

Wichtige Behördengänge

Etliche Formalitäten müssen Eltern vor vor und kurz nach der Geburt erledigen. Dazu gehören neben der eventuellen Beantragung der Elternzeit noch einige weitere:

Für Unverheiratete: Die Vaterschaftsanerkennung

Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch ist derjenige Vater, der zum Zeitpunkt der Geburt eines Kindes mit der Mutter verheiratet ist, der die Vaterschaft anerkannt hat oder dessen Vaterschaft gerichtlich festgestellt wird. Wer also Nachwuchs erwartet, aber nicht verheiratet ist, sollte als Vater bestenfalls schon während der Schwangerschaft mit Zustimmung der Mutter die Vaterschaft anerkennen lassen. Dies erfolgt beim Standesamt, Jugendamt, Amtsgericht oder beim Notar erfolgen, wobei die Anerkennung lediglich beim Jugend- und Standesamt gebührenfrei ist.

Für die Anerkennung wird die Geburtsurkunde des Vaters oder eine beglaubigte Abschrift aus dem Familienbuch benötigt. Außerdem müssen der Vater und die Mutter he einen Personalausweis oder einen Reisepass vorlegen. Mütter sollten bestenfalls auch den Mutterpass mitnehmen, damit der voraussichtliche Geburtstermin des Kindes nachgewiesen werden kann.

Das gemeinsame Sorgerecht

Auch hier gilt vor allem wieder für Unverheiratete, dass es wichtig ist, vor der Geburt schon gemeinsames Sorgerecht zu beantragen und eine Sorgeerklärung abzugeben. Das Jugendamt oder der Notar können diese öffentlich beurkunden. Wer keine Sorgeerklärung abgibt und wer unverheiratet ist, muss sich darüber im Klaren sein, dass die Mutter die elterliche Sorge dann ganz alleine hat.

Die Anmeldung zur Geburt

Vollkommen egal, wo das Kind zur Welt kommt – zu Hause, im Krankenhaus oder etwa im Geburtshaus –, es ist enorm wichtig, sich rechtzeitig bei der entsprechenden Einrichtung zu melden, bzw. eine kompetente und vertrauenswürdige Hebamme für die Hausgeburt zu suchen. Wer sich für eine Geburt im Krankenhaus entscheidet, sollte sich spätestens in der 32. Bis 36. Schwangerschaftswoche bei der entsprechenden Klinik anmelden. Im Geburtshaus empfehlen sich drei Monate vor dem Geburtstermin. Diese Richtlinien dienen dazu, dass noch genug Zeit bleibt, die Hebammen kennenzulernen und sich auf die Geburt vorzubereiten.

Die Anmeldung des Babys beim Standesamt und Einwohnermeldeamt

Kurz nach der Geburt ist es wichtig, den Nachwuchs beim Standesamt und beim Einwohnermeldeamt anzumelden. In der Regel unterrichtet das Einwohnermeldeamt das Standesamt, dennoch sollten sich Eltern sicherheitshalber erkundigen, ob sie der Behörde ebenfalls einen Besuch abstatten müssen. Mit einem biometrischen Passfoto des Babys kann man beim Einwohnermeldeamt für spätere Reisen auch gleich einen Kinderreisepass beantragen.

Das Standesamt sollte übrigens direkt in der ersten Woche nach der Geburt besucht und über diese unterrichtet werden. Hier bekommen Eltern dann mehrere beglaubigte Geburtsurkunden ausgehändigt. Unterlagen, die mitgebracht werden müssen, sind:

  • Eine ärztliche Bescheinigung oder eine Bescheinigung der Hebamme (bei einer Hausgeburt oder der Geburt im Geburtshaus) über die Geburt
  • Ein gültiger Personalausweis der Mutter und bestenfalls des Vaters
  • Im Falle einer Ehe, die Heiratsurkunde oder eine beglaubigte Abschrift davon
  • Eine Abstammungsurkunde oder Geburtsurkunde der Mutter und gegebenenfalls des Vaters sowie mitunter ein Nachweis über eine bereits abgelegte Vaterschaftsanerkennung und eine Sorgeerklärung (alles nur, falls die Eltern nicht verheiratet sind)

In den letzten Wochen und Tagen vor der Geburt

Steht die Geburt kurz bevor sollten noch einmal einige Dinge abgeklärt und erledigt werden. Auch der werdende Vater sollte sich über seine Rolle bei der Geburt im Klaren ein. Anderes wiederum kann vernachlässigt werden. So ist das Bedürfnis nachzuvollziehen, dass in der Wohnung alles blitzblank geputzt und seine Ordnung haben soll, sobald der Nachwuchs „einzieht“. Und Wochenbett und Wickeltisch dürfen, wenn es sein muss, auch alle paar Tage gereinigt werden. Was aber beispielsweise die Fenster oder Ähnliches angeht, gilt es, einen Gang zurückzuschalten. Unnötiges Strecken und Recken ist definitiv ungünstiger, als ein paar Schlieren an den Scheiben.

Wichtig sind stattdessen organisatorische Dinge, wie das Anfertigen eine Telefonliste mit Namen, die im Falle einsetzender Wehen abgearbeitet werden kann. Nur so ist garantiert, dass sich auch sicher jemand findet, der spontan fahren kann, falls Papa gerade nicht zur Stelle sein sollte. Auch die Nummern des Frauenarztes, der Hebamme und des Krankenhauses sollten immer greifbar sein.

Sobald es ins Krankenhaus geht muss außerdem die Kliniktasche gepackt bereitstehen. Nur wer diese bestenfalls einige Wochen im Voraus packt, kann einfach zugreifen und muss sich keinen Kopf mehr darüber machen, was nun alles mitgenommen werden sollte.

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