Bald ist es soweit!

Diese Dinge verändern sich durch ein Baby

Wer zum ersten Mal Eltern wird, weiß zwar, dass ein völlig neuer Lebensabschnitt beginnt, doch wie umfangreich sich das im Alltag auswirkt ist meist nicht klar. Was kommt durch das neue Familienmitglied alles auf einen zu?

Gerade in der Anfangszeit, bis sich alles eingependelt hat, dreht sich beinahe alles um den neuen Erdenbürger. Nicht nur durch das regelmäßige Füttern in kurzen Abständen verlangt das Baby viel Aufmerksamkeit. Dabei muss man sich auf umfangreiche neue Aufgaben und Herausforderungen einstellen:

  • Schlafmangel: Bis die Babys nachts nicht mehr schreien und nach Nahrung oder Nähe fordern, dauert es einige Zeit. Diese Wochen oder Monate – je nach Kind – sind für die Eltern oft die anstrengendsten und kräftezehrendsten. Selbst bleibt nämlich in der Regel nur wenig Zeit für erholsamen Schlaf.  Wer dabei wirklich an seine Grenzen kommt, sollte sich nicht scheuen nach Hilfe zu suchen. Denn wenn man sich als Elternteil aus Überforderung nicht mehr um den Nachwuchs kümmern kann, entstehen meist noch mehr Probleme. Oft genügt es, wenn jemand anderes ein paar Stunden die Betreuung übernimmt, damit man einfach mal wieder etwas Schlaf findet.
  • Verlagerung der Interessen: Ganz automatisch werden mit einem Baby plötzlich andere Dinge wichtig. Statt feiern und mit Freunden um die Häuser zu ziehen interessieren sich Eltern dann für gesunde Ernährung oder Krabbelgruppen und die Freizeit findet auf Spielplätzen oder eben vermehrt zuhause statt.
    Dies hat auch Auswirkungen auf die sozialen Bindungen. In einigen Fällen leiden bisherige Freundschaften darunter, weil gemeinsame Interessen plötzlich fehlen. Dafür werden jedoch auch viele neue Kontakte geknüpft. Zudem leiden oft auch die zwischenmenschlichen Zärtlichkeiten mit dem jeweiligen Partner. Zeitmangel, Erschöpfung und fehlende Ungestörtheit sind Gründe dafür.
  • Finanzielle Einschränkungen: Waren vorher beide Eltern berufstätig, zeigen sich hier große Veränderungen. Immer noch sind es am häufigsten die Mütter, die nach der Geburt für einige Zeit zuhause bleiben und sich vollständig um die Betreuung des Babys kümmern. Zwar besteht im Rahmen des Mutterschutzes ein Recht auf eine bezahlte Freistellung – allerdings insgesamt nur 14 Wochen lang. Danach kann das Einkommen mit Elterngeld aufgestockt werden, das unter bestimmten Voraussetzungen beantragt werden kann. Zudem wird Kindergeld bezahlt. Dennoch kann diese Situation dazu führen, dass sich die Familie finanziell einschränken muss.

Auf das Leben mit dem Kind vorbereiten

Während der gesamten Schwangerschaft macht sich jedes Paar sicherlich bereits Gedanken, welche Umstrukturierungen im Haushalt oder auch Neuanschaffungen anstehen, um das Baby gut versorgen zu können.

Dabei müssen die verschiedensten Bereiche zuhause berücksichtigt werden. Vor allem das Thema Sicherheit spielt dabei eine wichtige Rolle. Von der kindgerechten Möblierung über die Sicherung elektronischer Geräte und Installationen gehört alles mit dazu. Eine Checkliste hilft dabei, herauszufinden an welchen Ecken Gefahrenpotentiale bestehen und wie diese behoben werden können. Dabei geht es auch darum, die Einrichtung so zu gestalten, dass viele mit dem Baby verbundenen Tätigkeiten wie Wickeln oder Stillen leicht erledigt werden können.

Rechtzeitig an Anschaffungen denken

Einige Dinge wie die Anschaffung eines Kinderwagens oder Babybettes stehen schon frühzeitig an. Andere hingegen haben noch etwas Zeit und werden erst wichtig, wenn der Nachwuchs etwa mobiler wird und seinen Bewegungsradius nach und nach erweitert. Dann gilt es, weitere Stolperfallen zu entschärfen und auch in weiteren Bereichen für mehr Sicherheit zu sorgen.

Wer ein Haustier hat, muss sich allerdings auch schon eher mit einigen Fragen auseinandersetzen. Mit einer Katze kann die Toxoplasmose eine gesundheitliche Gefahr darstellen. Aber auch mit anderen Tieren gibt es einiges zu beachten. Auch Hunde müssen häufig an den Umgang mit kleinen Kindern gewöhnt werden.

Eltern werden ist nicht schwer – Eltern sein hingegen sehr

Die wichtigsten Handgriffe und Tipps zur Versorgung eines Säuglings lassen sich in den entsprechenden Kursen zunächst erlernen. Doch die Praxis sieht mit einem schreienden oder quengelndem kleinen Quälgeist etwa beim Windeln wechseln nochmal ganz anders aus. Bei den ersten Versuchen mit einer Puppe kann der für viele fast unerträgliche Geruch kaum simuliert werden. Zudem hält das Übungsobjekt in der Regel still, was von den Babys nicht immer behauptet werden kann. Und dies ist nur eine von zahlreichen Herausforderungen, mit denen sich frischgebackene Eltern auseinandersetzen müssen.

Eine gute Nachricht haben wir an dieser Stelle allerdings: So anstrengend und fordernd ein Baby und seine Versorgung sein können – mit einem Lächeln macht es meist all die Mühe wieder wett. Von diesen Glücksmomenten gibt es in der Regel ebenfalls einige und sie entlohnen für all die schlaflosen Nächte und entbehrungsreichen Situationen.

Ein 24-Stunden Job

Leider gibt es so etwas wie einen „Elternführerschein“ immer noch nicht. Die Aufgaben die uns als Eltern erwarten sind so vielfältig und individuell, dass dieser auch wenn man wollte, kaum zu bewerkstelligen wäre.

Mit der Geburt beginnt eine Verantwortung, die nach Feierabend nicht zurückgelassen werden kann. Können sich beide Partner – zumindest zeitweise – um das Baby kümmern, so wird manches bereits etwas einfacher. Dennoch werden zunächst die eigenen Bedürfnisse fast vollständig hintenangestellt. Durch die intensive Zeit miteinander entsteht zwar einerseits eine enge Bindung zwischen Kind und den Eltern, andererseits ist es für viele schwierig, mit dem Rollenwechsel klarzukommen.

Tatsächlich ist das alte Leben mit den vielen Freiheiten mit der Geburt eines Kindes für eine lange Zeit vorbei. Doch auf der anderen Seite bereichert ein Kind das Leben auf eine Weise, die damit nicht vergleichbar ist.

Zudem ist es durchaus möglich, auch als Eltern die bisherigen Hobbys und Freizeitaktivitäten aufrecht zu erhalten. Vielleicht nicht gerade in den ersten Monaten, dennoch muss sich das Leben nicht ausschließlich nur noch auf Spielplätzen abspielen oder auf Kindergartenbekanntschaften beschränken. Wer versucht, das Baby von Anfang an ganz natürlich in bestimmte Situationen zu integrieren, muss seine eigene „alte“ Identität nicht vollständig dem „Eltern sein“ opfern.

Charakterliche Veränderungen durch ein Baby

Dennoch ist es ganz normal, dass wir andere Interessen entwickeln und sich verschiedene Schwerpunkte in unserem Leben verändern, wenn ein Baby auf die Welt kommt und die Familie bereichert. Gerade Väter, die bisher möglicherweise nicht gerade durch umfangreiches Pflichtgefühl oder Verantwortungsbewusstsein geglänzt haben, entdecken oft eine ganz neue Seite an sich.

Die Sorge um den eigenen Nachwuchs ist uns angeboren und ein Baby verändert uns dabei auch oft charakterlich. Zumindest kehrt dies oft Seiten von uns zum Vorschein, die bisher vielleicht eher im Verborgenen geblieben sind. Auch Mütter, die sich nach der Geburt oft mit verschiedenen psychischen Beeinträchtigungen konfrontiert sehen, verfügen dennoch über Muttergefühle, die dann jedoch etwa hormonbedingt unterdrückt werden.

Nachsichtig mit sich selbst sein

Gerade die Mütter haben zusätzlich zur neuen Aufgabe wie zu Beginn der Schwangerschaft mit starken Hormonumstellungen zu kämpfen. Hinzu kommt, dass sich vor allem wenn gestillt wird, das Körpergewicht nicht so schnell wieder normalisiert, wie man das vielleicht gerne möchte. Unsicherheit über die richtigen Erziehungsmethoden oder der zunächst fast vollständige Verlust von Freizeit und Erholung sorgen dann oft für Verzweiflung und Überforderung.

Dabei sollte sich jeder klarmachen, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und sich durch eine gewisse Routine mit der Zeit einige anstrengenden Situationen entschärfen. Die Eltern sollten dabei nicht zu streng mit sich sein, denn es wirklich perfekt zu machen ist ohnehin unmöglich. Jede Erfahrung lässt uns auch als Eltern ein Stück wachsen und hilft dabei mit den neuen Herausforderungen besser zurecht zu kommen.

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